Hepatitis-A-Fälle im Norden verwirren ÄrzteIn Niedersachsen grassiert eine Welle von Hepatitis-A-Infektionen, die Leberentzündungen verursacht. Die Behörden suchen nach der Ansteckungsquelle der Infektion. Der Erreger überrägt sich von Mensch zu Mensch, doch gibt es auch andere Ansteckungswege.

Die Behörden im niedersächsischen Heidekreis suchen die Quelle einer ganzen Reihe von Infektionen mit dem Hepatitis-A-Virus, das Leberentzündungen verursacht. Mit den Betroffenen werde derzeit gesprochen, um den Ursprungsherd der Erkrankungen zu identifizieren, sagte der Kreissprecher zu Medienberichten am Montag. Innerhalb weniger Tage seien in der Umgebung von Walsrode 19 Fälle gemeldet worden. „Weil seit Freitagmittag nur zwei weitere Fälle dazugekommen sind, gehen wir derzeit von einem Abflachen der Welle aus“, sagte der Sprecher.

Ursache einer Infektion können außer dem engen Kontakt mit Menschen auch verunreinigtes Wasser oder kontaminierte Lebensmittel sein. Gesundheitsamt, Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Heidekreises seien derzeit auf der Suche nach dem Erreger. Wegen der langen Inkubationszeit der Erkrankung von bis zu 50 Tagen könne das noch eine Weile dauern.

Die Infektion erfolgt häufig im Ausland

Der Virus verursacht eine ansteckende Entzündung der Leber, die aber meist ohne Komplikationen wieder heilt. Zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber oder Durchfall kommt nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Berlin auch Erbrechen. Das Hepatitis-A-Virus wird unter anderem durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel (häufigt Muscheln) übertragen. In den industriell entwickelten Ländern Europas und Nordamerikas mit ihren hohen Hygienestandards ist die Zahl der Erkrankten in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gesunken. Bereits bei Verdacht auf Ansteckung besteht für den behandelnden Arzt Meldepflicht.

as/dpa