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© apaDer Wintereinbruch hat in Tirol für Probleme in der Stromversorgung geführt.
Mehrere Hangrutschungen in Oberkärnten - Rund 2.500 Haushalte in Tirol ohne Strom Spittal/Drau/Hermagor/Klagenfurt/Innsbruck - Wegen starker Regenfälle ist es in der Nacht auf Donnerstag im Oberkärntner Bezirk Spittal, aber auch teilweise im Bezirk Hermagor zu mehreren kleinräumigen Überschwemmungen, Hangrutschungen, ausgeuferten Bächen und überfluteten Kellern gekommen. Laut Auskunft der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) wurden 31 Feuerwehreinsätze gezählt.

In der Gemeinde Flattach (Spittal) gingen zwei Muren ab - eine in Innerfragant und eine im Ortsteil Waben. Letztere war 18 Meter breit und 80 Meter lang, wie die Polizei meldete. Die Landesstraße wurde bis auf Weiteres gesperrt. Der Landesgeologe war am Donnerstag angefordert worden, um die Lage beurteilen.

Schneefallgrenze wird sinken

Die Niederschlagssituation hatte sich am Donnerstag bereits wesentlich entspannt, sagte Meteorologe Paul Rainer. Die Schneefallgrenze werde nun zunehmend sinken, bis auf rund 700 Meter. Das entlaste die Bäche. Außerdem wurden in den folgenden Tagen nach Analysen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik nur mehr geringe Niederschlagsmengen erwartet.

Im Gailtal waren wegen eines technischen Gebrechens in einem Umspannwerk 1.000 Haushalte in der Nacht zeitweise ohne Strom. Der Ausfall habe aber nichts mit den Unwettern zu tun, betonte ein Sprecher des Energieversorgers Kelag.

Winterliche Fahrbahnen auf höher gelegenen Straßen

Der Wintereinbruch hat in der Nacht auf Donnerstag in Tirol für Probleme in der Stromversorgung geführt und die Mitarbeiter des Landesenergieversorgers Tiwag auch tagsüber noch in Atem gehalten. Bis zu 2.500 Haushalte waren ohne Strom. Betroffen waren laut Tiwag-Netz AG besonders das Villgraten-, das Lesach- und das Defereggental. Der Grund für die Störungen waren der schwere Nassschnee und der noch nicht gefrorene Boden, weshalb Bäume auf die Leitungen stürzten.

"Die Bäume halten noch nicht", sagte Wolfgang Wurnig von der Zentralen Netzleitstelle der Tiwag. Das sei ein "Problem in der Übergangszeit". Während in den Morgenstunden rund 2.000 Haushalte ohne Strom auskommen mussten, stieg diese Zahl kurz nach Mittag auf 2.500. Schließlich waren gegen 15.30 Uhr noch rund 700 von der fehlenden Energiezufuhr betroffen.

Erste Unterbrechungen am Vorabend

"Um 15.55 Uhr konnte die letzte Störung durch unsere Mitarbeiter behoben werden und es sind alle Kunden wieder versorgt", hieß es am Nachmittag auf der Homepage der Tiwag-Netz AG. Bis zu 40 Mitarbeiter waren in den Osttiroler Tälern für die Behebung der Schäden im Einsatz.

Zu den ersten Unterbrechungen wegen der Nassschneefälle war es am Mittwoch gegen 21.30 Uhr gekommen. In der Nacht mussten die Arbeiten eingestellt werden, weil die Situation für die Tiwag-Mitarbeiter zu gefährlich gewesen sei.

Auf höher gelegenen Straßen herrschten in Tirol am Donnerstag winterliche Fahrverhältnisse. Kettenpflicht bestand unter anderem auf der Ötztalstraße (B186) zwischen Zwieselstein und Untergurgel sowie auf der Venter Landesstraße.

APA, 29.11.2012