Lingulodinium polyedrum heißt die Alge, die blaue Lichtblitze erzeugt, wenn Boote oder Wellen sie in Unruhe versetzen. Dieses Phänomen ist für Forscher Grund genug, den Organismus zur Alge des Jahres 2013 zu wählen. Warum die Algenart so wunderbar glimmt, ist ungeklärt.
Blaue Alge
© picture alliance/dpaVor der Küste Kaliforniens nahe San Diego leuchten die Wellen.
Die Alge des Jahres 2013 ist ein winziger Einzeller, der zuweilen blau strahlt. Ein Team von Algenforschern der Deutschen Botanischen Gesellschaft habe die Art Lingulodinium polyedrum unter anderem wegen seiner faszinierenden Leuchtfähigkeit gewählt, erläutert Mona Hoppenrath vom Forschungsinstitut Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven. Der Dinoflagellat hat einen Panzer und zwei Geißeln, mit deren Hilfe er sich durch das Meer bewegt.

Die Alge erzeuge blaue Lichtblitze, wenn sie gerüttelt werde oder die Zelle aufbreche, teilt die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mit. Sie glimme danach weiter. "Werden mehrere Millionen Zellen gleichzeitig geschüttelt, etwa durch Boote oder sich brechende Wellen, verschwimmen Lichtblitze und Glimmen der einzelnen Zellen zu einem Leuchten."

Warum die Art dies tue, sei noch nicht geklärt. Eine These sei, dass Feinde der Alge dann häufiger gefressen werden. "Versuche zeigten, dass Fische, die Räuber von Dinoflagellaten, also beispielsweise kleine Krebse fressen, in der Nacht effektiver jagen, wenn die Dinoflagellaten leuchten."

Quelle: n-tv.de , dpa