Gambia ist ein kleines Land in Westafrika mit einer Bevölkerung von rund 1,7 Millionen Menschen, von denen ungefähr zwei Prozent mit HIV/AIDS infiziert sind. Das sind glücklicherweise deutlich weniger als in anderen afrikanischen Ländern. Unter dem derzeitigen Präsidenten Yahya Jammeh hat es in Gambia bedeutende Fortschritte in der staatlichen Gesundheitsversorgung gegeben. Was er allerdings jetzt in die Debatte wirft, bringt Schulmediziner in Rage: AIDS könne durch naturmedizinische Behandlung geheilt werden.
Afrika, Big Pharma
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Echte Heilung oder falsche Hoffnung?

In Banjul, der Hauptstadt von Gambia, erhalten Fatuma und ihr dreijähriger Sohn Suleiman ein Heilkräuterpräparat, das als AIDS-Mittel gepriesen wird. »Es ist erstaunlich. Vor zwei Wochen war ich sehr krank und schwach, ich konnte nichts essen, ohne es sofort wieder zu erbrechen«, sagt sie.

Fatuma und Suleiman sind nicht die Einzigen, denen es durch das geheimnisvolle Kräutermittel besser geht. Auch der 54-jährige Ousman Sow berichtet, er sei seit mehr als 15 Jahren HIV-positiv. Mit anti-retroviralen Medikamenten habe er mehr schlecht als recht überlebt, bis er in Jammehs AIDS-Behandlungsprogramm aufgenommen wurde. Nach einem Monat hatte Ousman 30 Pfund zugenommen, es ging ihm schon viel besser.

»Im Augenblick bin ich geheilt. Hier stehe ich, ich kann versichern, dass ich keine HIV-Symptome mehr zeige«, erklärt er. Wie CNN berichtet, erzählten viele Patienten ähnliche Geschichten. Präsident Jammeh weigert sich strikt, mit der Presse zu reden.

Internationale Gesundheitsbehörden lehnen naturmedizinische AIDS-Behandlung ab

Obwohl sich so viele positiv dazu äußern, bezeichnen internationale, schulmedizinisch orientierte Gesundheitsbehörden Jammehs Heilmethode weiterhin als gefährlichen Schwindel. Die Weltgesundheitsorganisation und die Vereinten Nationen kritisieren, das pflanzliche Mittel wecke falsche Hoffnungen bei den Kranken. Sie fürchten, dass die Betroffenen in Gambia die antiviralen Mittel absetzen könnten. Tamsir Mbowe, der frühere Gesundheitsminister von Gambia, unterstützt dagegen das Präparat.

Laut CNN ist Tamsir Mbowe Arzt mit verschiedenen Zusatzqualifikationen. Auf die Frage, was er Skeptikern entgegne, antwortete Mbowe: »Als schulmedizinisch ausgebildeter Arzt, der 13 Jahre lang verschiedene Professoren erlebt hat, habe ich gesehen, wie Seine Exzellenz naturmedizinische Mittel präsentierte, die HIV-Patienten helfen und nach allen medizinischen Parametern und Laborbefunden wirksam sind.«

Jammehs Präparat ist nicht das erste Naturheilmittel, das von der Schulmedizin abgelehnt wird

IMOD ist ein von russischen und iranischen Wissenschaftlern entwickeltes Kräuterpräparat, das angeblich die Ausbreitung von AIDS aufhält, indem es das Immunsystem stärkt. Das iranische Gesundheitsministerium hat das Mittel bereits zugelassen. Dennoch erklären es internationale Gesundheitsbehörden für unwirksam.

Präsident Jammeh möchte das Präparat an alle Krankenhäuser in Gambia verteilen. Zuvor hatte er bekannt gegeben, dass die siebte Gruppe von erfolgreich behandelten AIDS-Patienten soeben aus dem Krankenhaus entlassen worden sei. Gesundheitsbehörden westlicher Länder haben das Präparat zu Untersuchungszwecken angefordert, doch Jammeh weigert sich, die Zusammensetzung zu verraten. Bisher ist lediglich bekannt, dass es aus Heilpflanzen und Gewürzen besteht.

Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:

physics.smu.edu

edgeboston.com

news24.com

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