Wissenschaft und TechnologieS


Mr. Potato

High-Tech-Kuscheltier für Demenzkranke entwickelt

Eine plüschige High-Tech-Robbe soll demenzkranken Patienten helfen.
robbe,demenz
© Helen Neafsey / Greenwich Time

Dr. Takanori Shibata, Roboterforscher am Nationalen Institut für Industrie und Technologie in Japan gegenüber dem Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“: „Wir haben beobachtet, dass es das Gehirn stimuliert, wenn die Robbe fiept, den Kopf dreht oder blinzelt”, sagt Takanori. Auf den Roboter ist er gekommen, weil viele Patienten Angst vor lebendigen Tieren haben, unruhige Demenzkranke für Hunde oder Katzen aber auch großen Stress bedeuten können. „Wir haben auch eine Katze getestet”, erklärt er. „Das Problem: Die Leute haben dann zu hohe Erwartungen an den Roboter, weil ihnen die Katze als Haustier vertraut ist.”

Telescope

Braune Zwerge: Zwei neue kosmische Nachbarn der Sonne entdeckt

Potsdam/ Deutschland - Astronomen des "Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam" (AIP) haben zwei bislang verborgene kosmische Nachbarn der Sonne entdeckt: Die beiden braunen Zwergsterne befinden sich nur 15 und 18 Lichtjahre von unserem Zentralgestirn entfernt.
Braune Zwerge
© AIP,NASA/IPAC Infrared Science ArchiveFalschfarben-Bilder der beiden neu entdeckten braunen Zwerge WISE J0254+0223 und WISE J1741+2553 (aus drei Aufnahmen des Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) mit verschiedenen Filtern im Infrarotlicht).

Wie die AIP-Pressemitteilung vergleichend erläutert, befindet sich der sonnennächste Stern, Proxima, etwas mehr als vier Lichtjahre von der Sonne entfernt, während die beiden nächsten bekannten braunen Zwerge, Epsilon Indi Ba und Bb, die vor wenigen Jahren ebenfalls am AIP aufgespürt wurden, etwas weniger als 12 Lichtjahre entfernt sind.

Für ihre Entdeckung nutzten Ralf-Dieter Scholz und seine Kollegen vom AIP die erst kürzlich veröffentlichten Daten des NASA-Satelliten WISE (Wide-field Infrared Survey Explorer). Die beiden neuen Nachbarn der Sonne, mit den Namen "WISE J0254+0223" und "WISE J1741+2553", fielen durch den extremen Kontrast zwischen ihrer starken Helligkeit im Infrarotlicht und ihrer kaum noch sichtbaren Erscheinung im optischen Licht auf.

Question

Orang-Pendek: Expedition sucht erneut nach Sumatras kleinem Yeti

Orang-Pendek
© CFZ.org.ukZeichnerische Darstellung des Orang-Pendek basierend auf Zeugenaussagen
London/ England - Seit dem Frühjahr planen Mitglieder des "Center for Fortean Zoology" (CFZ.org.uk) eine erneute Expedition nach Sumatra, um in den dortigen Regenwäldern nach Beweisen für die Existenz des sogenannten Orang-Pendek, einer bislang noch unbekannten und aufrecht gehenden Primatenart, zu suchen. 2009 waren die Forscher zuletzt vor Ort und es gelang Mitgliedern des Teams sogar, den "kleinen Yeti Sumatras" mit eigenen Augen zu sehen und Gewebeproben des Kryptiden zu nehmen (...wir berichteten, s. Links.). Jetzt hat das CFZ weitere Details über die bevorstehende Expedition bekannt gegeben.

Wie der zoologische Direktor des CFZ Richard Freeman im CFZ-Blog "Still On Track" (forteanzoology.blogspot.com) berichtet, soll die mittlerweile vierte Orang-Pendek-Expedition am 12. September 2011 zur indonesischen Insel Sumatra aufbrechen.

Saturn

Hat Asteroid Vesta einen Mond?

Ida Dactyl
© Galileo Project, JPL, NASAGalileo-Aufnahme des Asteroiden Ida und seines Mondes Dactyl
Pasadena/ USA - Während sich die NASA-Sonde "Dawn" einem ihrer Missionsziele, dem Asteroiden Vesta, nähert, rätseln Astronomen darüber, ob auch der kosmische Felsbrocken einen Mond besitzt. Dieser könnte den Wissenschaftlern zusätzliche Informationen über den Asteroiden liefern.

Ab dem 9. Juli soll die Sonde in eine Umlaufbahn um Vesta einschwenken und den Asteroiden am dem 16. Juli ein Jahr lang umkreisen, bevor sie zum Asteroiden Ceres reisen wird, den sie 2015 erreichen und erforschen soll.

Nuke

Atomkraftwerk-Inspektionen stellen Mängel in Katastrophenbereitschaft fest

Eine spezielle Inspektion der US-Atomkraftwerke brachte nach der Fukushima Katastrophe in Japan Probleme mit dem Notfallequipment und Katastrophenverfahren zu Tage, die weit tiefgreifender sind als in aller Öffentlichkeit von der Atomregulierungskommission beschrieben, eine Besprechung der Inspektionsberichte von ProPrublica aufzeigt.

Während die Mängel nicht ein sofortiges Risiko darstellen und relativ einfach zu reparieren sind, sagen Kritiker, könnten sie die Verantwortung für eine Hauptkatastrophe komplizieren und deuten auf eine Schwachstelle in der NRC Aufsicht.

Die NCR ordnete die Inspektion als Reaktion auf das März Erdbeben und dem Tsunami an, die die Fukushima Reaktoren lahmlegten. Die Zielsetzung war, einen schnellen Check an dem Equipment und den Verfahren durchzuführen, daß die US-Anlagen erforderlich sind, im Falle eines katastrophalen Naturunglücks oder einer Terrorattacke an der Stelle zu haben.

Magnify

Die Geburt Indonesiens hat Australien trocken gelegt

Deutsche Forscher untersuchten, warum die üppigen Regenwälder des Kontinents im Pliozän verschwanden

Frankfurt - Auf seiner die gesamte Erdneuzeit hindurch andauernden langsamen Wanderung Richtung Norden hat der Kontinent Australien beinahe alle Klimazonen passiert. Unterschiedliche Vegetationsformen kamen und gingen mit der stetigen Veränderung der Umweltbedingungen. Einen Abschnitt daraus haben Forscher nun näher unter die Lupe genommen, das späte Pliozän.

Damals, vor etwa drei Millionen Jahren, begann sich das Weltklima langsam abzukühlen. Aus Europa verschwanden allmählich die nahen Verwandten heutiger Giraffen, Krokodile und Riesenschildkröten, während sich auf der anderen Seite des Atlantiks die Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika schloss und in einen gigantischen Faunenaustausch zwischen den beiden Kontinenten mündete. In Australien hingegen, immer noch so isoliert, wie es Südamerika bis dahin gewesen war, hatten sich in den Jahrmillionen zuvor üppige Regenwälder an der Nordwestküste gebildet, die nun zu verschwinden begannen.

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Besser sehen unter Wasser: Mit Spiegelaugen fangen Tiefsee-Fische das Licht

Unter Wasser müssen Augen einiges leisten: Ein Fisch blickt gleich mit vier Augen durchs Dunkel des Meeres - und Seeigel gucken mit ihren Füßen.
Schützenfisch
© picture-alliance/obs/arteDer Schützenfisch jagt Insekten über dem Wasser. Seine Augen legt er derweil unter der Oberfläche ab

Das Licht hat es schwer, bis zum Tiefseebewohner Dolichopteryx longipes vorzudringen. Bis zu zweieinhalb Kilometer unter der Meeresoberfläche lebt der Gespenstfisch. Trotz scheinbar völliger Dunkelheit besitzt er Augen. Und zwar nicht nur zwei, sondern gleich vier.

Ein Paar zeigt leuchtend orangefarben nach oben. An diesem anliegend schielt das zweite Paar seitlich nach unten. Wer dem Gespenstfisch in diese Augen blickt, sieht sich selbst. Denn D. longipes ist das einzige Wirbeltier mit Spiegelaugen. Mit ihnen kann er auch das schwächste Licht noch einfangen.

Je tiefer das Wasser, desto dunkler wird es. Sonnenstrahlen werden durch Absorption vom Meer verschluckt - ihre Energie wird in Wärme umgewandelt. So wimmelt es in Seen und Teichen, Flüssen und Bächen und in den Weiten der Ozeane von Kreaturen, die ihre Sinne fein auf die schummrigen Lichtverhältnisse abgestimmt haben.

Radar

Magmablase beschleunigte Indien und bremste Afrika

Vor rund 150 Millionen Jahren begann eine Reise, die später in einem der größten Crashs der Erdgeschichte endete und das gewaltigste Gebirge der Erde auffaltete: Damals brach der Superkontinent Gondwana auseinander, und der indische Subkontinent begann nach Norden zu driften, bis er mit Asien zusammenstieß und der Himalaja entstand. Auf diesem Weg erfuhr die Platte vor etwa 70 Millionen Jahren - kurz vor dem Aussterben der Dinosaurier - eine starke Beschleunigung, während sich gleichzeitig enorme Mengen Lava auf das heutige Hochland von Dekkan ergossen. Beides hing eng zusammen, stellten nun Steve Cande von der Scripps Institution of Oceanography an der University of California in San Diego und seine Kollegen fest: Die Indische Platte bewegte sich damals über einen neu entstandenen so genannten Mantel-Plume im Indischen Ozean hinweg - mit entsprechend dramatischen Folgen.

Radar

Roboter entdeckt unbekannte tektonische Störung im Ostpazifik

sonar
Die "Moresby Seamount Abschiebung" in unterschiedlicher Auflösung: A zeigt die bisherige Qualität einer schiffsgestützten Echolotkartierung des nördlichen Moresby Seamount Berghangs. Die Auflösung beträgt 25 mal 25 Meter.

B zeigt die neue AUV Karte des Areals mit der neuen Auflösung von 2 mal 2 Meter. Deutlich zu erkennen ist die mächtige Abbruchkante; oberhalb davon sieht man eine poliert wirkende Fläche, die direkte Oberfläche der "Moresby Seamount Abschiebung".
Tauchgerät kartierte den Moresby Seamount und liefert dabei neue Erkenntnisse über das Aufbrechen eines Kontinents

Bekannt wurde das Autonome Unterwasserfahrzeug ABYSS vor allem mit seiner erfolgreichen Suche nach dem Wrack des 2009 abgestürzten Air France Airbus im Atlantik. Doch die eigentliche Aufgabe des am IFM-GEOMAR beheimateten Geräts ist es, für die Forschung hochpräzise Karten vom Meeresboden zu erstellen. Dass es diese Aufgabe meisterhaft erfüllt, beweist seine Kartierung eines bisher nur ungenau vermessenen Unterwasser-Berges im Pazifik. Dabei entdeckte der Tauchroboter eine bisher unbekannte tektonische Störung, die in Zukunft ein wichtige Rolle spielen könnte. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Geology.

Auf den ersten Blick sieht die Karte unspektakulär aus. Sie zeigt einen 30 Grad steilen Berghang mit einigen glatten Flächen, dazwischen aber auch rauere Passagen und Abbruchkanten. Das Besondere ist jedoch, dass der Gipfel des Berges 110 Meter unter der Wasseroberfläche des Woodlark Beckens im Ostpazifik liegt. Der Fuß des Moresby Seamounts, so der Name des Berges, befindet sich sogar in über 2.800 Metern Tiefe.

Saturn

Riesengewitter zieht über den Saturn

Es ist das bislang größte Gewitter, das auf dem Planeten beobachtet wurde und das seltsamste. Seit Monaten beobachten es Forscher, auch um mehr über die Erde zu lernen.
saturn, sturm
© Carolyn Porco/Ciclops/Nasa/JPL-Caltech/SSIDas Gewitter auf dem Gasplaneten Saturn. Die hellen Wirbel sind der "Kopf" des Gewitters, sein "Schwanz" zieht über den gesamten Planeten.
Dunkle Wolken, gleißende Blitze, grollender Donner, kalter Regen, starke Windböen - wie ein Gewitter auf der Erde aussieht, ist jedem klar. Aber welche Ausmaße ein Gewitter auf dem Saturn annehmen kann, das hat jetzt sogar Weltraumforscher überrascht.

Auch wenn irdische Gewitter ungemütlich sind - sie sind vergleichsweise klein und schnell wieder vorbei. Auf dem Saturn hingegen tobt seit Dezember 2010 ein riesiges Gewitter. Mehr als 10.000 Kilometer ist es lang und das bislang größte, das auf dem Planeten registriert wurde. Zum Vergleich: Gewitter auf der Erde sind zwischen 10 bis 30 Kilometer groß. Aber selbst für Saturn-Verhältnisse handelt es sich um eine gigantische Formation, haben Gewitterwolken dort normalerweise eine Ausdehnung von 2.000 Kilometer.

Forscher aus Österreich und Spanien haben das Gewitter mithilfe der Cassini-Raumsonde von Dezember bis Februar beobachtet. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten sie nun im Wissenschaftsmagazin Nature.