Auf einem Bauernhof lebte eine kleine, kluge Maus, die mit ihren Knopfaugen alles gut beobachtete. So nahm sie eines Tages wahr, dass der Bauer Mausefallen aufstellte und witterte Gefahr.
© Ashley W. Seifert
Sofort begab sie sich zu den anderen Tieren, um sie zu warnen. Doch die nahmen ihre Worte nicht ernst.
“Mach nicht so ein Geschrei,” wies das Huhn sie zurecht, “eine Mausefalle mag für dich ein Problem sein, jedoch keinesfalls für mich!”
Das Schaf zeigte wenigstens Mitgefühl, indem es sagte: “Ich fühle mit dir und werde heute Abend für dich beten, doch mich betrifft das nicht.”
Schließlich blieb noch die Kuh, die sie verstehen könnte. Doch auch die war abweisend. Sie lachte nur: “Meinst du, eine Mausefalle könnte mir etwas anhaben? Hahaha! Was also habe ich damit zu tun?”
Da sie nirgendwo ein offenes Ohr fand und erst recht keine Hilfe erwarten konnte, trippelte sie bedrückt in ihr Mauseloch zurück und versteckte sich dort in der hintersten Ecke. Schlafen konnte sie vor lauter Aufregung nicht.
So kam es, dass sie am frühen Morgen ein Poltern hörte - die Mausefalle war zugeschnappt. Kurz darauf kam die Bäuerin in die Küche, die das Geräusch auch gehört hatte und nun sehen wollte, ob die Maus getötet war. Im Dunkeln sah sie zunächst nicht, dass die Falle lediglich den Schwanz einer giftigen Schlange erwischt hatte. Ehe sie das Licht einschalten konnte, wurde sie von der Schlange gebissen und fing laut an zu schreien. Sofort stürzte der Bauer in die Küche, sah was geschehen war und fuhr seine Frau ins Krankenhaus, wo sie behandelt wurde und den giftigen Biss überlebte. Nur das Fieber wollte nicht weichen. Deshalb beschloss er, das Huhn zu töten, um ihr eine kräftige Brühe zu kochen.
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