Das Kind der GesellschaftS


Stop

Paramilitärs vertreiben Ureinwohner in Mexiko

Oaxaca-Stadt. Aufgrund akuter Todesdrohungen haben in Mexiko 15 Familien der Triqui-Ethnie ihr Heimatdorf Villa Putla de Guerrero verlassen, um in der Stadt Tlaxiaco Schutz zu suchen. Angaben des Menschenrechtszentrums Cedhapi zufolge erfolgte die Flucht, nachdem eine Gruppe von Paramilitärs auf der Suche nach Eva Gómez Santos in das Dorf eingedrungen war. Die Paramilitärs gaben vor, Goméz Santos ermorden zu wollen und brachen in ihr Haus ein. Die Sprecherin der Triquis war jedoch nicht anwesend. Am 8. Mai waren Paramilitärs schon einmal in die Gemeinde eingedrungen und hatten drei Bewohner erschossen.

Heart - Black

Grassierende Armut in Europa: Immer mehr ausgesetzte Kinder

Die Armut in den angeschlagenen europäischen Ländern hat im vergangenen Jahr zu einem drastischen Anstieg der zurückgelassenen Kinder geführt. Besonders in Griechenland ist die Situation alarmierend. Viele Eltern können es sich nicht mehr leisten, ihre Kinder groß zu ziehen.

Die von vielen europäischen Ländern veranschlagten Sparmaßnahmen in Kombination mit der Rezession und der hohen Arbeitslosigkeit im Euroraum fordern ihren Tribut. Die Zahl der Kleinkinder und Säuglinge, die beispielsweise in Babyklappen, Kliniken, Krankenhäusern und Kirchen zurückgelassen werden, ist dramatisch angestiegen. Sowohl die UNO als auch die Europäische Kommission sehen einen deutlichen Zusammenhang dieser Entwicklung mit den Sparmaßnahmen und der fortschreitenden Verarmung der Bevölkerung in etlichen Ländern - mitten in Europa.

Yoda

Menschenkette gegen Rechtsextremismus

Zur Veranstaltung einer NPD-Zeitung kamen etwa 1.000 Rechtsextreme nach Mecklenburg-Vorpommern. Doppelt so viele Menschen demonstrierten gegen das Fest.
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© Stefan Sauer / dpaMenschen-und-Storch-Kette gegen Rechtsextreme bei Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern
Rund 2.000 Menschen haben am Samstag im Süden Vorpommerns mit einer Menschenkette gegen ein rechtsextremes "Pressefest" protestiert. Vertreter zahlreicher Vereine, Verbände und demokratischer Parteien stellten sich zusammen mit Einheimischen zwischen Pasewalk und Viereck unter dem Motto Kein Ort für Neonazis an die Landesstraße 321. An den Protesten beteiligte sich unter anderem auch Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider (SPD).

Später kamen mehrere Hundert Demonstranten zu einem "Demokratiefest" in Pasewalk zusammen. Es war die bisher größte Bewegung gegen Rechtsextremismus in Vorpommern. Anlass war eine Veranstaltung der NPD-Zeitung Deutsche Stimme, die sie als "Pressefest" bezeichnete. Dazu reisten nach Polizeiangaben etwa 1.000 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet nach Viereck.

Key

Chefarzt verabreichte Tabletten ohne Einverständnis von Patienten

Ehemaliger Chefanästhesist soll Daten gefälscht und Probanden ungefragt für Studien benutzt haben

Nach Angaben einer eingesetzten Kommission soll ein ehemaliger Chefarzt des Klinikums Ludwigshafen bei wissenschaftlichen Berichten gegen zahlreiche Richtlinien verstoßen und bei Studien Angaben verfälscht haben. Ferner sollen Testungen mit Patienten durchgeführt worden sein, ohne dass diese vorher informiert gewesen wären. Der beschuldigte Arzt wurde bereits im Jahre 2010 seitens der Klinik entlassen, als erste Vorwürfe im Raum standen. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen.

Cow Skull

Grausiger Fund - Massengrab in Kambodscha

Im Nordwesten Kambodschas ist ein mögliches Massengrab der Roten Khmer entdeckt worden. Dorfbewohner machten den grausigen Fund bei Erdarbeiten in einem Waldgebiet. In dem Grab befänden sich etwa 20 Schädel und Teile von Skeletten. Es wurde am Wochenende rund 60 Kilometer vor Siem Reap entdeckt, wo die berühmte Tempelanlage Angkor Wat liegt. Nach Angaben eines Militärsprechers befand sich in dem Gebiet früher ein Gefängnis der Roten Khmer, in dem vermutlich mehrere Hundert Menschen getötet wurden. Unter der Herrschaft der Guerillabewegung von Pol Pot starben rund 1,7 Millionen Menschen.

Handcuffs

Kind von Mann erstochen - Motiv noch unklar

In einer Oberhausener Wohnung ist ein achtjähriger Junge erstochen worden. Die Polizei hat einen 27 Jahre alten Mann festgenommen, der ein Bekannter der Mutter sein soll. Die Frau sagte aus, sie sei in der Nacht wachgeworden, weil der Mann "mit einem Messer unruhig durch die Wohnung" lief.

Oberhausen - Am frühen Morgen vermeldete die Polizei die schreckliche Nachricht: In Oberhausen ist ein achtjähriges Kind erstochen worden. Der Junge wurde nach bisherigen Erkenntnissen in seinem eigenen Kinderzimmer getötet - der Täter soll ein 27-jähriger Bekannter der Mutter sein. Er soll auf den Jungen eingestochen haben.

Die Tat ereignete sich gegen ein Uhr nachts in einer Wohnung nahe des Hauptbahnhofs. Die 28-jährige Mutter wurde laut Polizei gegen 0.30 Uhr wach, weil der Mann "mit einem Messer unruhig durch die Wohnung" lief. Die Geräusche hätten auch den Sohn der Frau geweckt. Nachdem der Mann das Kind dann attackiert habe, sei die Frau mit dem Jungen auf die Straße gerannt.

HAL9000

Gedankenverbrechen: Mann bei olympischen Spielen festgenommen, weil er „nicht lächelte“

Mark Worsfold fällt das Lächeln schwer, weil eine Parkinson-Erkrankung seine Gesichtsmuskulatur beeinträchtigt. Der 54-Jährige beschuldigt die englische Polizei, ihn verhaftet zu haben, weil er als Zuschauer beim olympischen Straßen-Radrennen nicht lächelte. Die Polizei nennt andere Gründe.
olympia, orwell
Gedankenverbrechen nach Orwell: Wer nicht lacht, wird festgenommen.
Leatherhead - Mark Worsfold hat Verständnis für den schwierigen Job der Polizei - insbesondere bei einem Großereignis wie den Olympischen Spielen. Dennoch fordert der 54-Jährige von der Polizei in der Grafschaft Surrey, südöstlich von London gelegen, eine schriftliche Entschuldigung. Das berichten unter anderem der Guardian und die Daily Mail.

Worsfold wurde nach seiner Überzeugung als Zuschauer des Straßen-Radrennens der Männer am 28. Juli verhaftet, weil er nicht gelächelt habe. Der frühere Soldat und Kampfsportlehrer leidet an Parkinson. Wegen der Krankheit sind die Muskeln in seinem Gesicht starr, es gleicht einer Maske.

Cult

Sekte lebte viele Jahre im Bunkersystem - Kinder konnten befreit werden

sekte,
© AP (Nikolay Alexandrov)
Rund 60 Mitglieder einer Sekte, darunter 27 Kinder, leben mehr als zehn Jahre lang in einem unterirdischen Bunkersystem. Einige der Kinder sollen in ihrem Leben noch nie an der frischen Luft gewesen sein.

Für die Kinder aus der Torfjanaja-Straße Nummer 41 beginnt gerade ein neues Leben. In dem Haus am Stadtrand von Kasan lebt Fajsrachman Satarow, ein 83 Jahre alter Imam, der sich als neuen Propheten Allahs sieht. Um sich hatte er eine Schar von Jüngern versammelt - wie viele, das ist den Behörden erst jetzt klar geworden.

Vergangene Woche durchsuchte der russische Geheimdienst FSB das Gelände und stieß auf ein regelrechtes Labyrinth auf acht unterschiedlichen Ebenen, einschließlich unterirdischer Kammern, die die Sekte selbst gegraben hatte. Auf dem Grundstück von 700 Quadratmetern lebten mehr als 60 Bewohner. Darunter waren 27 Kinder - viele schliefen in Räumen ohne Licht und Lüftung, abgeschnitten von Schulbesuch, Ärzten und überhaupt jedem Kontakt mit der Außenwelt.

People

Was sind die Triebkräfte für das Bestrafen? Ist das Gefühl der Benachteiligung, ein größerer Motivationsfaktor?

Menschen bestrafen vor allem dann, wenn sie sich benachteiligt und übervorteilt fühlen. Diese Ungleichheit motiviert mehr zur Strafe als das bloße Bedürfnis, es dem Übeltäter heimzuzahlen. Das haben zwei Forscherinnen in einem Computer-Experiment mit 560 Probanden herausgefunden. Diese tolerierten es, wenn ihnen ihr Spielpartner eine geringe Geldsumme wegnahm - solange er hinterher weniger oder maximal gleich viel Geld besaß wie sie. Hatte der Dieb aber am Ende mehr Geld, entschieden sich die Probanden mehrheitlich dafür, ihn zu bestrafen. Dieses Ergebnis zeige, dass die erlittenen Verluste nicht die Hauptmotivation für eine Strafe seien. Stattdessen vergleiche das Opfer seine Verluste mit dem Profit des Betrügers, bevor er sich für oder gegen eine Strafe entscheide, berichten die Wissenschaftlerinnen im Fachmagazin "Biology Letters".
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© SXCHandschellen
Stellen Sie sich vor, ein Betrüger prellt Sie um zehn Euro. Würden Sie ihn bestrafen, weil Sie nun zehn Euro ärmer sind oder würden Sie dies nur dann tun, wenn der Betrüger dadurch mehr Geld hätte als Sie? "Wir zeigen, dass Menschen vor allem dann strafen, wenn die Betrüger am Ende besser dastehen als sie selbst", erklärt Erstautorin Nichola Raihani vom University College London. Dies widerspreche allerdings der landläufigen Ansicht. Denn nach dieser diene eine Strafe vor allem dazu, es dem Gestraften mit gleicher Münze heimzuzahlen.

Heart

Kind rettet seinen Bruder vor dem Ertrinken

Durch das beherzte Eingreifen seines Bruders und eines 53 Jahre alten Mannes ist ein Kleinkind am Sonntag in Wolfsburg vor dem Ertrinken gerettet worden. Der eineinhalb Jahre alte Junge hatte mit seinem zwölfjährigen Bruder an einem Bootssteg für Modellschiffe gespielt, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Wolfsburg. Der Zwölfjährige verlor dabei seinen kleinen Bruder kurzfristig aus den Augen und sah ihn anschließend im Wasser treiben. Daraufhin sprang er in den Teich, zog seinen Bruder aus dem Wasser und rief lauf um Hilfe. Ein 53 Jahre alter Anwohner hörte die Schreie, rannte sofort zu den Kindern und reanimierte den Jungen. Rettungskräfte brachten ihn anschließend in ein Krankenhaus. Die Mutter erlitt einen Schock.