Das Kind der GesellschaftS


Butterfly

Teddybären-Abwurf über Weißrussland führt zur Entlassung zweier Generäle

Der mit eiserner Hand über sein Land herrschende weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat den Chef der Luftwaffe, Dimitri Pachmelkin, und den Leiter der Grenzschutzbehörde des Landes, General Igor Raschkowski, wegen angeblicher Pflichtvernachlässigung ihrer Posten enthoben. Fünf weitere ranghohe Militärs seien verwarnt worden, heißt es in Medienberichten.
teddy
© AP Photo/Gero BreloerDie beiden Schweden Tomas Mazetti und Hannah Frey, mit einem ihrer Teddybären.
Hintergrund ist eine Aktion von Kritikern des Präsidenten vom 4. Juli dieses Jahres. Sie flogen mit einem einmotorigen Kleinflugzeug von Litauen nach Weißrussland und warfen an kleinen Fallschirmen zahlreiche Teddybären über Dörfern und der Hauptstadt Minsk ab. Die plüschigen Fallschirmspringer trugen Protestbotschaften, auf denen etwa die eingeschränkte Meinungsfreiheit sowie die Verfolgung politisch Andersdenkender angeprangert wird.

Bad Guys

Komplizin des Kinderschänders und Mörders Marc Dutroux wird vorzeitig aus Haft entlassen und soll ins Kloster gehen

Kidnapping, Vergewaltigung, Ermordung - die Taten des Kindermörders Marc Dutroux beschäftigen Belgien seit 1995. Die Freilassung seiner Frau und Komplizin nach 16 Jahren Haft ist heftig umstritten.
Kloster in Malonne
© ReutersDer Eingang des Klosters in Malonne.
Brüssel. Die Komplizin und Ex-Frau des belgischen Kindermörders Marc Dutroux wird nach 16 Jahren Haft vorzeitig aus der Haft entlassen. Sie darf künftig in einem Kloster des Ordens der Klarissen in Malonne unweit der Stadt Namur leben. Diese Entscheidung eines Gerichts in Mons vom Dienstag wurde von Angehörigen der Opfer und von Opferverbänden scharf kritisiert. Zugleich begann in Belgien auch eine politische Debatte über das Recht von Schwerverbrechern auf vorzeitige Entlassung und auf Resozialisierung.

Das Gericht verbot der 52 Jahre alten Frau, sich den Familien der Opfer zu nähern. Jean-Denis Lejeune, der Vater eines Mädchens, das im Alter von acht Jahren von Dutroux verschleppt, vergewaltigt und dann ermordet wurde, beklagte aber, dass künftig nur etwa 60 Kilometer zwischen dem Aufenthaltsort der Täterin und der Opfer lägen.

Heart - Black

Radfahrer stirbt durch Olympiabus

olympiabus
© AFP
Bei einem tragischen Unfall am Olympic Park ist ein Radfahrer tödlich verunglückt. Er war mit einem Olympiabus kollidiert. Dessen Fahrer ist nun von der Polizei festgenommen worden.

Nach dem tragischen Tod eines Radfahrers in der Nähe des Olympic Parks in London ist der Fahrer eines offiziellen Shuttle-Busses festgenommen worden. Nach Angaben der Polizei steht er im Verdacht, den Tod des 28-Jährigen durch gefährliches Fahren verursacht zu haben. Am Mittwochabend war der Bus mit dem Radfahrer zusammengestoßen, der Mann starb noch am Unfallort.

Unter dem Eindruck der Ereignisse forderte der britische Zeitfahr-Olympiasieger Bradley Wiggins die Einführung einer allgemeinen Helmpflicht. "Radsport ist ein gefährlicher Sport. Macht es zum Gesetz, einen Helm zu tragen", sagte der viermalige Olympiasieger und diesjährige Gewinner der Tour de France: "Als ich als Kind in London gelebt habe, bin ich selbst mehrmals angefahren worden."

Sherlock

Holi-Fest - Fest der Ignoranz?

holi fest
© BLZ/Markus Wächter
Weiße Kleidung ist Pflicht - damit man möglichst bunte nach Hause kommt. In Berlin feiert man das indische Holi-Fest, mit Farbbeuteln und viel Gejohle. Doch was andernorts spirituelle Bedeutung hat, verkommt zum bloßen Event.

Berlin - Indien liegt gleich hinterm Ostbahnhof. Zumindest war das am Wochenende so. Indien war da aber auch nur ein paar Hundert Quadratmeter groß. Im Grunde war es auch nicht viel mehr als eine festgetrampelte und stellenweise ziemlich matschige Wiese.

Doch davon ließen sich die mehrere hundert Partywilligen nicht abschrecken. Denn auf dem Gelände des Postbahnhofs in Friedrichshain stieg das Holi-Open-Air-Festival. Was in Indien ein traditionelles Frühlingsfest ist, sollte in Berlin zu einer Art bunter Sommerparty werden. Wie beim Fest in Indien wurden auch hier kleine Beutel mit Farbpulver in die Höhe geworfen und verstreut.

Kommentar: Wir sind sicherlich keine Party-Muffel, doch ein traditionelles Fest aus dem Kontext zu reißen, inmitten Europas im Hochsommer zu feiern und einen spirituellen Anspruch zu haben, ist äußerst fragwürdig. Zu dem ein Veranstalter bekannt gibt, dass das bunte Pulver aus Maismehl besteht. Was angesichts der Dürre in Amerika und Ernteausfällen Deutschlands ein weiterer Punkt ist, nicht spirituell zu sein, oder einfach einer Illusion des Glücks zu folgen. Was letzten Endes Ignoranz ist.


Question

Massenschlägerei in Münchner Moschee

Bild
© Focus OnlineDas Islamische Zentrum der E. Afghanen in Bayern e.V. in der Neumarkter Straße in München
In einer Moschee in München sind 40 bis 50 Gläubige aufeinander los gegangen und haben sich eine Massenschlägerei geliefert. Die Polizei rückte mit einer Hunderschaft an - und musste einen Tag später wiederkommen.

Schon am Montag gegen 22 Uhr kam zu einem Streit in einer Moschee im Stadtteil Berg am Laim. Wie die Polizei mitteilte, eskalierte dieser aus noch unbekannter Ursache. 40 bis 50 Moscheebesucher gingen aufeinander los. Dabei kamen auch Messer und Holzlatten zum Einsatz.

Bei der Prügelei wurden nach Polizeiangaben fünf Menschen mit Messern leicht verletzt. Zudem wurde einer Person ein großer Teil seines Ohres abgebissen. Die Verletzten kamen in die umliegenden Krankenhäuser und wurden bis auf eine Person am Dienstag wieder entlassen.

Attention

Amerika ist für GVO-Anbau - 93% der Sojabohnen

Bild
© Desconocido
In den USA ist der Anbau gentechnisch veränderter Zuckerrüben, die resistent gegen den Wirkstoff Glyphosat in Herbiziden gemacht wurden, ab sofort uneingeschränkt möglich.

Washington - Diese Entscheidung hat in der vergangenen Woche das US-Landwirtschaftsministerium bekanntgegeben, nachdem die zuständige Prüfbehörde in einer dreijährigen Umweltverträglichkeitsprüfung zu dem Schluss gelangt war, dass von der so genannten „Roundup-Ready-Zuckerrübe“ keine größere Gefahr ausgehe als von herkömmlichen Rüben.

Getestet wurde insbesondere, ob von der gentechnisch modifizierten Zuckerrübe Schäden an anderen Kulturarten oder der Umwelt zu erwarten seien, was der zuständige Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS) für höchst unwahrscheinlich hielt. Die herbizidtolerante Zuckerrübe bekam deshalb den Status einer nicht regulierten Kultur verliehen, was einen uneingeschränkten Anbau möglich macht.

Kommentar: Lesen und schauen Sie sich die folgenden Artikel an:

GVO: Die Zukunft unserer Nahrung
Untergang der Menschheit durch Korruption der Wissenschaft?
Monsanto Gentechnik: Tägliches Gift auf dem Teller


Heart

Mann kämpft gegen die Verjährung von sexuellem Missbrauch: Hungerstreik Kampf ohne Kompromisse

Als Kind ist er das Opfer zweier Pädophiler geworden. Jahrzehnte später wollte er seine Peiniger anzeigen - doch es war zu spät. Um gegen die Verjährung von sexuellem Missbrauch zu kämpfen, trat Norbert Denef in einen Hungerstreik. Kurz bevor der 63-Jährige seine drastische Aktion auch aus medizinischen Gründen beendete, traf ihn unser Autor.

Im Flur des weißen Reihenhauses bittet Norbert Denef, die Schuhe auszuziehen. Seine Frau und er möchten den Sand nicht im Haus haben, obwohl sie ihn lieben. Der Sand an der Ostsee in Scharbeutz fühlt sich besonders weich an. Auf dem weißen, steinlosen Strand lässt es sich spazieren wie auf einem feinen Teppich. Es gebe ein großartiges Licht, findet er. Wegen der See ist der 63-Jährige in das Haus gezogen, wo er auf dem Dachboden Besucher empfängt, die seinen Hungerstreik verstehen wollen. "Erst mal eins: Das ist mein Anliegen", sagt er gleich. "Ich mache das nicht aus therapeutischen Gründen, dafür habe ich nach vielen Therapien die Ostsee gefunden."

Bild
© DAPDEr kämpft gegen die Verjährung von sexuellem Missbrauch, mit seinem eigenen Körper. Der 63-jährige Norbert Denef trat sechs Wochen in den Hungerstreik.

Life Preserver

Brand in einem Bahnwagon in Indien - 47 Tote

Außerdem gab es 28 Verletzte, als sich der Waggon im Unionsland Andra Pradesh wohl durch einen Kurzzschluss in einen Flammenhölle verwandelte.


Neu Delhi. Vermutlich ein elektrischer Kurzschluss hat einen Waggon eines indischen Personenzuges in eine Flammenhölle verwandelt, in der 47 Menschen umkamen. Das teilte ein Bahnsprecher im indischen Unionsland Andhra Pradesh mit. 28 Fahrgäste seien am Montag mit Verbrennungen in Krankenhäuser gebracht worden.

Das Unglück habe sich im Süden von Andhra Pradesh in dem Ort Nellore ereignet. Der brennende Waggon sei von einem Aufsichtsbeamten eines Bahnhofs bemerkt worden, der Zug sei daraufhin gestoppt worden. Der Waggon sei dann abgekoppelt worden, um ein Übergreifen auf den Rest des Zuges zu verhindern. Nellore liegt 500 Kilometer südlich von Hyderabad.

Heart - Black

Misshandlungen afghanischer Soldaten durch US-General in Militärkrankenhaus

Washington/Kabul - In einer parlamentarischen Untersuchung zu unhaltbaren Zuständen in einem von den USA gegründeten Militärkrankenhaus in Afghanistan erheben Angehörige der Armee schwere Vorwürfe gegen einen früheren Verantwortlichen.

Sie gaben am vergangenen Dienstag in Washington an, Generalleutnant William Caldwell, damals Chef der Nato-Ausbildungsmission in Afghanistan, habe im Wahljahr 2010 Berichte an das Pentagon über Missstände in der Kabuler Klinik Dawud unterdrückt. Demnach ging es um eine mögliche Veruntreuung von Geldern und angebliche Misshandlungen afghanischer Patienten.

Arrow Down

Einzelhandel zeigt rekordverdächtige Verluste in Frankreich

In Frankreich hat der Einzelhandel einen der schlimmsten Monate seit Beginn der Aufzeichnungen hinter sich. Die Gewinne sind rekordverdächtig stark eingebrochen, immer mehr Angestellte werden gekündigt. In der gesamten Eurozone ist der Umsatz das neunte mal in Folge gefallen.

Frankreich gerät immer tiefer in die Krise. Nun wirken sich die wirtschaftlichen Probleme verstärkt auf die Konsumenten und Händler aus. Sowohl im Jahres- als auch im Monatsvergleich setzte der Einzelhandel im Juli deutlich weniger um. Obwohl die Händler mit niedrigen Preisen auf die schwindende Kaufkraft der Franzosen reagierten, konnten sie das ohnehin niedrige Umsatzlevel nicht halten. Der Gewinn ist im Juli so stark gefallen wie noch nie seit die Daten erhoben werden.

Die Zahl der Menschen, die im Einzelhandel beschäftigt sind, ging so stark zurück wie zuletzt im August 2009 nach Ausbruch der Finanzkrise.