Verborgene GeschichteS


Moon

Populäre Theorie zur Mondentstehung wird durch neue Entdeckung in Frage gestellt: Wasserspuren im ältesten Mondgestein

US-Wissenschaftler haben Spuren von Wasser im Innern von kristallinen Strukturen von Mineralproben aus der oberen und zugleich urzeitlichen Mondkruste entdeckt, die schon in den 1970er Jahren von den Apollo-Missionen zur Erde gebracht wurden. Die Hochländer des Erdtrabanten gelten unter Wissenschaftlern als Teile der ursprünglichen Kruste des Mondes und bestehen aus Material, dass einst aus einem Magma-Ozean kristallisierte, der einen Großteil des jungen Mondes bedeckte. Die Entdeckung der Forscher legen nahe, dass schon das Innere des frühen Mondes feucht war und dass dieses Wasser nicht - wie bislang vermutet - im Verlauf der Mondentwicklung verloren ging. Die Ergebnisse scheinen damit der bislang vorherrschenden Erklärungstheorie zur Entstehung des Mondes zu widersprechen.
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© NASA/Johnson Space Center Der sog. "Genesis-Stein", entnommen von Apollo 15, gehört zum ältesten Mondgestein aus der urzeitlichen Kruste des Erdtrabanten und beinhaltet dennoch Wasser.
Notre Dame (USA) - Laut dieser entstand der Mond aus Trümmermaterial, dass bei einem gewaltigen Zusammenstoß der noch jungen Erde mit einem anderen, etwa marsgroßen Himmelskörper (Theia) weggeschleudert wurde und sich in der Umlaufbahn des Mondes zum Erdtrabanten zusammenballte.

Ice Cube

Langer Winter: 1816 war das Jahr ohne Sonne

Schnee und Dauerfrost bis Ostern - vor knapp 200 Jahren war es noch schlimmer: Damals fiel sogar der Sommer aus, die Eiseskälte dauerte bis August. 1816 war ein Horrorjahr, aber erstaunlich produktiv.
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© Nestor Bachmann/DPASchneebedeckte Felder im März 2013. 1816 ging der Winter direkt in den Herbst über - es war das "Jahr ohne Sommer".
Jaja, dieser Winter ist fies. Und hartnäckig. Minus 19 Grad im Dorf Coschen in Brandenburg zum Beispiel. Von Samstag auf Sonntag. Minus 17 auf dem Brocken. Die gleiche Temperatur im Süden Berlins, ein neuer Rekord für Ende März. Natürlich. Und jeden Tag die gleiche Wettervorhersage: keine Änderung zu erwarten die nächsten Tage. Wie lange das so weitergehen soll? Weiß niemand. Aber, auch das eine ewige Wahrheit, es geht immer noch schlimmer. Fast 200 Jahre ist es her, als sich Frost und Kälte dauerhaft über Europa und Teile der USA breitmachten. 1816 war das, das Jahr ging als "Jahr ohne Sommer" in die Geschichte ein.


Kommentar: In diesem Fall ist die USA in diesem Jahr ebenso von einem scheinbar "endlosen" Winter betroffen, neben Europa.


Vom April bis in den September schüttete es damals in einer Tour. Nicht nur Regen, vom Himmel ergoss sich ein dauerhafter Schwall von Graupel- und Schneeschauern. So berichten es die Chroniken aus der Zeit. Noch im Juni schneite es im Flachland und selbst im August vereiste nachts der Boden. Besonders Mitteleuropa traf die beispiellose Wetteranomalie: Frankreich und den Südwesten des Deutschen Bundes, Elsass, Baden und Württemberg. Auf der anderen Seite des Atlantiks, in Neuengland, genauer in Maine, bildete sich Eis auf den Seen.

Die Folgen des Dauerwinters waren katastrophal: Die Flüsse traten über die Ufer und setzten wertvolles Ackerland unter Wasser. Die Felder abseits großer Wasserläufe wurden vom permanenten Niederschlag verhagelt und dort, wo die Äcker halbwegs trocken blieben, fror die Kälte den Bauern die Ernte unter den klammen Fingern weg. Halb Europa, ohnehin noch arg geschwächt durch die Napoleonischen Kriege, ging das Essen aus. Stattdessen kamen die Seuchen, vor allem Typhus und Cholera. Die Hungersnot von 1816/17 war die bis heute letzte natürlich verursachte. "Achtzehnhundertunderfroren" wurde der elendige Nichtsommer später genannt.

Kommentar: Ein Teil des Saatguts sollte eigentlich schon unter der Erde sein und die möglichen Vorhersagen russischer Wissenschaftler einem weiter zu denken geben.


Mars

Versteinerte Wirbelsäule auf dem Mars entdeckt? Aufnahmen des Marsrovers "Curiosity" sorgen für kontroverse Diskussionen

In der Diskussion um Leben auf dem Mars kommt nicht nur unter Laien sondern auch bei einigen Wissenschaftlern immer wieder die Hoffnung auf, dass Missionen wie die der derzeitigen mobilen Laboreinheit "Curiosity" nicht nur Hinweise auf einstiges oder gar heute noch aktives Leben in Form von organischen Verbindungen sondern auch eindeutige Fossilien von Mikroorganismen finden könnte. Dieser Wunsch könnte sich nun weit mehr als übererfüllt haben - zeigen Aufnahmen des Rovers doch eine merkwürdige Struktur aus dem Marsboden herausragen, die deutlich an eine Wirbelsäule erinnert. Versteinerte Überreste einer höher entwickelten Marskreatur oder doch nur wieder ein Fall von sogenannter Pareidolie, wenn das menschliche Hirn versucht, bekannte Objekte und Bilder in eigentlich chaotischen Strukturen, wie Wolken oder Gesteinsformationen zu erkennen?
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© NASA/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems Fossile Wirbelsäule auf dem Mars?
Pasadena (USA) -Tatsächlich hätten Paläontologen an einem solchen Fund zumindest auf den ersten Blick sicherlich ihre große Freude - würde diese Struktur aus irdischem und nicht aus dem Marsboden herausragen.

Pyramid

Plünderungen Antiker Bauwerke in Ägypten steigen drastisch an

Die Altertümer Ägyptens sind in Gefahr: Kriminelle nutzen die politischen Unruhen, um in die kostbaren Stätten einzudringen. Die Wüste um die Pyramiden wirke durch die illegalen Grabungen inzwischen wie ein Termitenhügel, berichten Zeugen.
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© dpa Sarkophag in Sakkara: Die Stätte ist nicht sonderlich gut geschützt; auf der Stufenpyramide in Sakkara steht zwar noch ein Baugerüst, aber wann die Absicherungsarbeiten an dem mehr als 4600 Jahre alten Bauwerk abgeschlossen werden, weiß derzeit niemand zu sagen.
Kairo/Sakkara - Der politische Umbruch in Ägypten hat Auswirkungen auf die Baudenkmäler des Landes. Wo die Polizei nicht präsent ist, nutzen oft Räuber und Schmuggler das Machtvakuum für illegale Grabungen. Dorfbewohner buddeln ohne Erlaubnis unterhalb der Pyramiden. In mehrere Magazine, in denen die Funde der Archäologen aufbewahrt werden, wurde eingebrochen.

Colosseum

Pompejis verfallene Ruinen sollen restauriert werden

Pompeji gehört zu den faszinierendsten Relikten aus alter Zeit, Millionen Touristen besuchen jedes Jahr die antike Stadt - die dennoch rapide verfällt. Jetzt soll ein hoher Millionenbetrag in die Rettung der Ruinen fließen. Doch der Einfluss der Mafia erschwert die Arbeit.
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© dpa Eingestürztes Gladiatorenhaus in Pompeji (November 2010): Das Kulturerbe verfällt
Rom/Neapel - Überschattet von angeblichen Mafia-Verstrickungen hat in Italien die Rettung der historischen Ausgrabungsstätte Pompeji begonnen. Mit insgesamt 105 Millionen Euro soll die kulturell bedeutsame Stätte bei Neapel restauriert werden. Die EU steuert davon knapp 42 Millionen Euro bei. EU-Regionalkommissar Johannes Hahn begleitete am Mittwoch gemeinsam mit drei italienischen Ministern den Beginn der Arbeiten. Zuvor war jahrelang nur wenig in den Erhalt der antiken Stadt investiert worden. Zuletzt waren immer wieder Teile der Ausgrabungsstätte abgebrochen oder Gebäude eingestürzt.

Gold Coins

Fund antiker Münze belegt Handelsbeziehungen zwischen chinesischem Kaiserreich und Ostafrika schon Jahrzehnte vor den europäischen Entdeckern

US-Archäologen haben auf der schon seit 200 n. Chr. vom Handel geprägten kenianischen Insel Manda eine 600 Jahre alte chinesische Münze ausgegraben, die Handelsbeziehungen zwischen dem alten Kaiserreich und Ostafrika Jahrzehnte vor den europäischen Entdeckern belegt.
Yongle Tongbao - Münze
© John Weinstein/The Field MuseumDie auf Manda gefundene "Yongle Tongbao"-Münze.
Chicago (USA) - Die kleine Kupfer-Silbermünze konnte mittels eines quadratischen Lochs in der Mitte an einer Schnur am Gürtel getragen werden und wird unter Berufung auf den dritten Kaiser Yongle der Ming-Dynastie (Regierungszeit 1403-1424) als "Yongle Tongbao" bezeichnet. Da der Name des Kaisers auf der Münze zu lesen ist, war deren Datierung für die Forscher eine einfache Aufgabe.

Clock

Jahrtausendealte ägyptische Sonnenuhr entdeckt

Bei Grabungen ist ein Forschungsteam der Universität Basel im Tal der Könige in Oberägypten auf eine der ältesten altägyptischen Sonnenuhren gestoßen. Mitarbeitende des Ägyptologischen Seminars unter der Leitung von Prof. Susanne Bickel machten den bedeutenden Fund bei der Freilegung eines Grabeingangs.
Sonnenuhrscheibe
© unibas.chDie im Tal der Könige gefundene Sonnenuhrscheibe.
Basel (Schweiz) - Bedeutender Fund: Jahrtausendealte Sonnenuhr wieder ans Tageslicht gebracht.
Bei den diesjährigen Grabungsarbeiten fanden die Forschenden ein abgeflachtes Stück Kalkstein (sogenanntes Ostrakon), auf dem mit schwarzer Farbe ein Halbkreis mit zwölf Unterteilungen zu etwa 15 Grad aufgezeichnet wurde. Eine Vertiefung in der Mitte der rund 16 Zentimeter langen horizontalen Grundlinie diente der Befestigung eines Holz- oder Metallstifts, dessen Schatten die Stunden anzeigte. Kleine Punkte in der Mitte jedes Stundenwinkels dienten einer noch feineren Zeitmessung.

Sherlock

Skelett von Richard III. ausgegraben

DNA und Kampfwunden weisen in Leicester gefundene Überreste als die des berühmten englischen Königs aus

Er galt als Prinzenmörder und wahrer Schurke unter den englischen Königen: Der 1483 gekrönte Richard III. war zu Lebzeiten umstritten und nach seinem Tode verfemt. Sein Grab blieb mehr als 500 Jahre lang unbekannt - bis jetzt. DNA- und Knochennaalysen haben jetzt geklärt, dass ein im September 2012 unter einem Parkplatz in der Stadt Leicester entdecktes Skelett tatsächlich das des englischen Königs ist. Schwere Wunden in seinem Schädel passen gut zu den Berichten über seinen Tod auf dem Schlachtfeld.

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© historischZeitgenössisches Portrait von Richard III.
Für William Shakespeare war der englische König Richard III. der Inbegriff eines Schurken: Er beschreibt ihn in seinen Werken als Buckligen mit einem verkümmerten Arm und als gewissenlosen Mörder zahlreicher Rivalen um den Thron, darunter auch zwei jungen Prinzen. Tatsächlich aber war der 1483 gekrönte König weitaus besser als sein späterer Ruf. Ob Richard III. die beiden Prinzen, Söhne seines älteren Bruders Edward IV., tatsächlich ermorden ließ, ist bis heute umstritten. Als diese jedoch 1483 unter ungeklärten Umständen aus dem Tower von London verschwanden, nutzten dies seine Gegner, darunter sein späterer Nachfolger Henry Tudor, um ihn des Mordes zu beschuldigen und begannen eine Rebellion.

Blue Planet

Das Datierungsproblem: Neandertaler sollen nun 10.000 Jahre früher als gedacht ausgestorben sein

Auf der iberischen Halbinsel entdeckte Funde sind 10.000 Jahre älter als gedacht

Die letzten Neandertaler Europas könnten doch schon verschwunden sein, bevor sie in Kontakt mit den neu einwandernden modernen Menschen kamen. Denn die jüngsten Neandertalerfossilien der Iberischen Halbinsel sind keine rund 35.000 Jahre alt, wie bisher angenommen, sondern mehr als 46.000 Jahre. Das zeigt eine systematische Nachdatierung der Relikte durch ein internationales Forscherteam. Wie sie im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences berichten, seien Kontaminationen schuld an den zuvor zu jungen Datierungen.

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© C. Barroso-RuízDer Kieferknochen eines Neandertalers. Der Fund wurde nahe Zafarraya in der Provinz Granada gemacht.
Die Iberische Halbinsel gilt als letztes Refugium der Neandertaler, unsere urzeitlichen "Vettern". Zahlreiche Funde sowohl von Neandertalerknochen als auch von Relikten des aus Afrika einwandernden modernen Menschen deuteten darauf hin, dass beide Menschenarten vor rund 35.000 bis 40.000 Jahren in dieser Region sogar gleichzeitig existiert haben könnten. Einige Forscher vermuteten sogar, dass die Neandertaler noch bis vor 34.500 Jahren im bewaldeten Süden der Halbinsel lebten, und dass erst eine Klimaabkühlung dem modernen Menschen das Vorrücken dorthin ermöglichte. Wichtigstes Indiz dafür war die Datierung der Funde. Doch genau diese stellt sich jetzt als falsch heraus.

Blue Planet

"Erstes Säugetier" war angeblich kein Zeitgenosse der Dinosaurier

Ur-Säuger erhält erstmals ein Gesicht Neuer Stammbaum zeigt:

Wie das erste höhere Säugetier aussah und wann es lebte, war bisher alles andere als klar. Jetzt hat ein internationales Forscherteam unserem ersten Urahn erstmals ein Gesicht verliehen - und festgestellt, dass er nicht, wie bisher angenommen, ein Zeitgenosse der Dinosaurier war. Stattdessen entwickelte er sich erst nach dem Massenaussterben, das vor 65 Millionen Jahren die Kreidezeit beendete. Der kaum mausgroße Insektenfresser profitierte wahrscheinlich vom Verschwinden vieler Konkurrenten und der radikal veränderten Umwelt, berichten die Forscher im Fachmagazin Science.

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© Carl BuellSo könnte unser Urahn ausgesehen haben: Diese auf der Auswertung von mehr als 4.500 Merkmalen basierende Zeichnung zeigt den Vorfahren aller heutigen höheren Säugetiere.
Aus der Frühzeit der Säugetier-Evolution gibt es nur wenige Fossilien. Forscher behelfen sich deshalb damit, die Evolution unserer Vorfahren anhand genetischer Daten zu rekonstruieren. Die DNA-Stammbäume schienen darauf hinzudeuten, dass die Hauptgruppen der Säugetiere schon vor 100 Millionen Jahren existierten - zeitgleich mit den Dinosauriern. Um dies zu überprüfen, haben Maureen O'Leary vom American Museum of Natural History in New York und ihre Kollegen nun in sechs Jahre langer Arbeit 4.500 körperliche Merkmale von lebenden und ausgestorbenen Säugetieren verglichen und diese mit DNA-Daten zu einem neuen Stammbaum rekombiniert.