OF THE
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Archäologen haben auf der indonesischen Insel Sulawesi das älteste bekannte Höhlenbild der Welt entdeckt. Das lebensgroße Bild eines Wildschweins ist mindestens 45.500 Jahre alt. Das berichten die Forscher in einem am 13. Januar erschienen Artikel in der Fachzeitschrift Science Advances. Der Fund ist bislang der früheste Nachweis für menschliche Besiedlung in der Region.Das Höhlenbild wurde bereits im Jahr 2017 entdeckt.
~ de.rt.com
Das Höhlenbild wurde 2017 bei einer Geländebegehung durch Basran Burhan, einem Doktoranden der Archäologie von der australischen Griffith University, gefunden. Die Darstellung befindet sich in der Leang-Tedongnge-Höhle in einem abgelegenen Tal, etwa eine Stunde Fußmarsch von der nächsten Straße entfernt. Die Höhle selbst ist nur in der Trockenzeit begehbar, da sie ansonsten teilweise überflutet ist. Nach Angaben einer benachbarten Gemeinschaft der Volksgruppe der Bugis, sei das Höhlenbild bis dahin noch nie von "Westlern" gesehen worden.Bei dem Tier soll es sich um ein Sulawesi-Warzenschwein handeln, das in Lebensgröße abgebildet wurde, während noch zwei weitere Umrisse von Warzenschweinen erhalten geblieben sind.
~ de.rt.com
Bis heute rätseln Wissenschaftler über Sinn und Aussage der wohlproportionierten, teils vermutlich schwangeren Frauendarstellungen. Eine neue Theorie setzt das Ideal der Venusfigurinen erstmals in einen konkreten Kontext zu klimatischen Veränderungen.Die Wissenschaftler stellen fest:
Im Fachjournal "Obesity" (DOI: 10.1002/oby.23028) haben Mediziner und Anthropologen um Prof. Dr. Richard Johnson der University of Colorado nun ihre neue Theorie veröffentlicht, wonach der Schlüssel zum Verständnis der Statuen im damaligen Klimawandel und in der Ernährung der Menschen zu finden ist.
~ Grenzwissenschaft-Aktuell
Wie das Team um Prof. José Iriarte und Dr. Mark Robinson von der University of Exeter gemeinsam mit Kollegen um Gaspar Morcote-Ríos von der Universidad Nacional de Colombia aktuell im Fachjournal "Quaternary International" (DOI: 10.1016/j.quaint.2020.04.026) berichtet, gehören die Tausende von Abbildungen zu den ältesten Darstellungen von Menschen, die einst mit Vertretern der heute ausgestorbenen eiszeitlichen Megafauna interagierten. Zugleich handele es sich um die größte zusammenhängende Ansammlung von Felskunst in ganz Südamerika.Die Zeichnungen sind umfangreich:
Entdeckt wurden die Felszeichnungen im Rahmen des ERC-Projekts LASTJOURNEY, das darum bemüht ist, herauszufinden, wann sich Menschen in Amazonien niedergelassen haben und welche Auswirkungen ihre Landwirtschaft und Jagd auf die biologische Vielfalt der Region hatten.
~ Grenzwissenschaft-Aktuell
Das heutige Bild der Wikinger ist meist geprägt von Vorstellungen brutaler Piraten und brandschatzender Krieger, die aus dem heutigen Skandinavien kommend, das restliche, beschiffbare Europa überfielen und Furcht und Schrecken verbreiteten.Die Wissenschaftler kamen unter anderem zu folgenden Erkentnissen, die im Fachjournal Nature veröffentlicht wurden:
Doch das Bild dieser Barabaren bröckelt zusehends, wie Grenzwissenschaft-Aktuell.de schon mehrfach berichtete (siehe weiterführende Links am Ende dieser Meldung...). Jetzt haben dänische und britsiche Genetiker die bislang umfangreichste Genomanalyse anhand bekannter Wikinger-Skelette aus ganz Europa und Grönland durchgeführt und ofenbaren damit weitere bisherige Irrtümer über die Krieger aus dem Norden.
~ Grenzwissenschaft-Aktuell
- Bei Skeletten, die in berühmten Wikinger-Begräbnisstätten in Schottland (also außerhalb des eigentlich Wikinger-Stammlandes) gefunden wurden, handelt es sich in Wirklichkeit nicht um gebürtige Wikinger, sondern um Einheimische, die Wikinger-Identitäten, Lebensweise und Bräuche angenommen hatten und in der Folge auch als Wikinger bestattet wurden.Laut den Wissenschaftlern verändern die neuen Erkentnisse unser bisheriges Bild von den Wikingern grundlegend.
- Zahlreiche Wikinger hatten keine blonden, sondern braune Haare.
- Die Wikinger-Identität beschränkt sich nicht nur auf Menschen mit genetischen Wurzeln in Skandinavien - zeigt die Studie doch, dass Skandinavien schon vor der Zeit der Wikinger, genetisch stark auch von Menschen aus dem "Ausland", wie Asien und Südeuropa beeinflusst und geprägt worden war.
- Die frühen Wikinger-Plünderungen waren Aktivitäten, die lokal sehr begrenzt ausgeführt wurden und sich auch enge Familienmitglieder beschränkten.
~ Grenzwissenschaft-Aktuell
Wie das Team um Dr. Daniel Lawson von der University of Bristol. Professor Eske Willerslev vom St John's College an der University of Cambridge und zugleich Direktor des The Lundbeck Foundation GeoGenetics Centre an der Universität Kopenhagen berichtet, verändere das Ergebnis der sechsjährigen Untersuchung unser bisheriges Bild von den Wikingern grundlegend: "Es gibt da das stark von Literatur und anderen Medien beeinflusste Bild von den Wikingern als untereinander stark über Blutsbande verbundenes und isoliertes Kriegervolk, das plündernd gegen europäische Könige kämpfte. Genetisch haben wir nun aber erstmals gezeigt, dass diese Vorstellung nicht die wirkliche Welt der Wikinger abbildet. Unsere Studie verändert unser Bild davon, was ein Wikinger wirklich war. Tatsächlich hatten auch wir uns einen derart bedeutenden Genfluss zwischen Skandinavien, Südeuropa und Asien in Zeiten vor und während der Zeit der Wikinger zunächst nicht wirklich erwartet."Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf Grenzwissenschaft-Aktuell.
~ Grenzwissenschaft-Aktuell
Salford (Großbritannien) - Mit einem Modell im Maßstab 1:12 hat ein Wissenschaftler die Akustik im Innern des Steinkreises von Stonehenge untersucht und dabei herausgefunden, dass die Anordnung und Proportion der Steinstelen und -Tore einen akustischen Raum erzeugten, der Stimmen, Klänge und Töne jeglicher Musik im Innern des Monuments verstärkte und Geräusche von außen blockierte. Es dürfte ein einzigartiges Klang-Raum-Erlebnis gewesen sein - nicht nur damals.In der Studie fanden die Forscher ebenfalls heraus, dass die Anordnung der Steine dazu führte,
~ Grenzwissenschaft Aktuell
dass Musik und Stimmen nicht über das Monument selbst hinaus in die Landschaft hinein projiziert wurden. Selbst Personen, die unmittelbar außerhalb der äußeren Steintore - der sogenannten Trilithen - standen, hatten vermutlich Schwierigkeiten, Sprache und Klänge aus dem Innern des Steinkreises zu verstehen. Der Effekt überraschte selbst die Akustiker, nicht zuletzt, weil das Monument selbst sich ja auch durch die zahlreichen Lücken zwischen den mächtigen Steinen auszeichnet.Die Untersuchungen des Teams um Trevor Cox von der University of Salford, wurden im "Journal of Archaeological Science" (DOI: 10.1016/j.jas.2020.105218) veröffentlicht.
~ Grenzwissenschaft Aktuell
In der zweiten Saison des Rettungsausgrabungsprojektes an der antiken historischen Stätte Farash im Reservoirfeld des Seimareh-Staudamms im Westen des Iran wurde eine 5.000 Jahre alte Wasserstruktur freigelegt.Die Aufgabe des archäologischen Teams unter der Leitung von Leili Niakan besteht in der Rettung antiker Artefakte vor den Wassermassen des Stausees, der 2014 in Betrieb genommen wurde.
Die Pipeline eines 5000 Jahre alten Wassersystems ist in einem Graben zu sehen, den ein Archäologenteam während eines Rettungsgrabungsprojekts an den Ufern des Seimareh-Staudamms ausgehoben hat.
~ histecho.com
"Er galt schon in der Antike als Vorbild: Homer. Seine Geschichten, 'Ilias' und 'Odyssee', sind auch nach 2700 Jahren noch immer zeitgemäß - oder sind es 2800 Jahre?", fragt die Pressemitteilung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und führt dazu weiter aus: "Die genaue Datierung seiner Epen ist bislang genauso umstritten, wie die Frage, ob es den Dichter tatsächlich gegeben hat. Ersteres könnte sich jetzt ändern. Denn: Eine bislang unerreichte Datierungspräzision durch neue C14-Daten stellt das bisherige griechische Periodisierungssystem in Frage."Fragt sich natürlich jetzt, ob dadurch nicht nur die antike Zeiteinordnung der Epoche der Griechen ins Wanken gerät.
Zu diesem erstaunlichen Ergebnis kommt ein internationales Forschungsprojekt unter der Leitung von Stefanos Gimatzidis vom Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW. "Die Befunde erfordern eine radikale Revision der griechischen Zeitordnung: Wichtige historische Ereignisse sowie die Entstehung zahlreicher Innovationen in der Philosophie, Literatur und politischen Organisation müssen demnach 50 bis 150 Jahre früher datiert werden", so die Autoren, die Ihre Ergebnisse aktuell im Fachjournal "PLoS ONE" (DOI: 10.1371/journal.pone.0232906) veröffentlicht haben.
~ Grenzwissenschaft Aktuell
In Zusammenarbeit mit Bernhard Weninger vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln wurden dabei zum ersten Mal die griechischen geschichtswissenschaftlichen Zeitraster mit modernen naturwissenschaftlichen Methoden, und zwar mit präzisen Radiokarbondaten, überprüft. Dazu wurden Probematerialien verwendet, die aus gut datierbaren Kontexten aus der nordägäischen Fundstätte Sindos kamen. Dieser Ort ist aus mehreren Gründen archäologisch interessant, u.a. aufgrund der zahlreichen importierten Keramikgefäße aus verschiedenen Regionen Griechenlands, die einen Vergleich bzw. eine Korrelation der regionalen Chronologiesysteme ermöglichen.Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf Grenzwissenschaft Aktuell.
Dank der langen durchlaufenden Stratigraphie, der archäologischen Methode der Altersbestimmung von Ablagerungen, ist nun auch eine zuverlässige statistische Modellierung der Radiokarbondaten möglich: "Häufig leidet die Anwendung der Methode der C14-Datierung unter der Schwierigkeit, dass die vom C14-Labor tatsächlich erreichte hohe Messgenauigkeit in der archäologischen Anwendung gar nicht benutzt werden kann", erklärt Gimatzidis. Diese statistische Schwankungsbreite ist demnach das - zunächst unvermeidbare - Resultat von realen Schwankungen des atmosphärischen C14-Gehalts: "So hat man in der Archäologie regelmäßig zwar viele sehr präzise C14-Messungen zur Hand, die aber nach Korrektur der Schwankungen des atmosphärischen C14-Gehalts leider allesamt nur eine oft lange Liste von möglichen Datierungen bieten, typischerweise mit einer Streuung im Rahmen von 100 bis 300 Jahren."
~ Grenzwissenschaft Aktuell
Wie das Team um Dr. Richard Bates vom "Calanais Virtual Reconstruction Project" der Universitäten von St. Andrews und Bradford aktuell im Fachjournal "Remote Sensing" (DOI: 10.3390/rs11242975) berichtet, legt die Entdeckung in der Nähe der größten heute bekannten megalithischen Steinformation auf den britischen Inseln, der neolithischen Anlage von Calanais auf der schottischen Insel Lewis, eine schon lange und oft zuvor diskutierte Verbindung zwischen alten Steinsetzungen und Naturkräften nahe.Die Entdeckung wurde zufällig gemacht, während der Suche nach dort ehemals existierenden Steinkreisen.
~ Grenzwissenschaft Aktuell
Auf die sternförmige Magnet-Anomalie stießen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer Untersuchung des Hauptsteinkreises von Calanais, dem sogenannten Tursachan Callanais (auch als Callanish 1 bekannt), als sie einzelne Standorte heutiger Satellitensteine auf Hinweise für ehemals dort existierende vollständige Steinkreise untersuchten.Die Wissenschaftler entdeckten anhand eines einzelnen Steines einen ehemals dort existierenden Steinkreis, in dessen Mitte sich die magnetische Anomalie befunden hat:
~ Grenzwissenschaft Aktuell