Ein mutmaßlich betrunkener ukrainischer Soldat hat am Montagabend in der Stadt Konstantinowka ein achtjähriges Mädchen mit einem Luftlandepanzer überrollt. In Folge brachen Unruhen gegen ukrainische Sicherheitskräfte aus. Das ukrainische Innenministerium erteilte daraufhin der Polizei das Recht “sofort scharf zu schießen”.
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© Ruptly
Das ukrainische Innenministerium vermeldete Montagnacht:
“Der Unfall ereignete sich in der Lomonosow-Straße in der Nähe des Krankenhauses Nummer 5. Drei Fußgänger kamen dabei unter die Räder des Kampffahrzeuges. Ein Kind im Alter von acht Jahren kam dabei ums Leben, eine Frau und ein Kleinkind im Kinderwagen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.”
Nach Angaben der örtlichen Polizeibehörde stand die Panzerbesatzung vermutlich unter Alkoholeinfluss und flüchtete nach dem Unfall in einem Taxi.

Nach dem Vorfall versammelte sich eine aufgebrachte Menschenmenge vor der Schule, in der die ukrainische Militäreinheit untergebracht war, und forderte die Herausgabe der beteiligten Soldaten.

Nach Augenzeugenberichten warf die Menge mit Pflastersteinen, setzte zwei Autos der Nationalgarde in Brand, zielten mit einem Molotow-Cocktail auf die Schlafbaracke der Soldaten und nannte die in der Schule befindlichen ukrainischen Streitkräfte “Faschisten”. Sicherheitskräfte schossen daraufhin mehre Warnschüsse in die Luft.


Gegenüber dem Fernsehsender 112 Ukraine erläuterte Anton Geraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministers, dass es den Sicherheitskräften auf Grund der Eskalation der Lage erlaubt sei “Wirkungsfeuer” zu eröffnen:
“Sollte jemand in Konstantinowka mit einer Waffe in der Hand gegen die Gesetze der ukrainischen Macht vorgehen und den gegebenen Straßenverkehrsunfall als Vorwand zu massenhaften Zusammenstößen nutzen, wird zuerst ein Warnschuss abgegeben werden, danach wird Wirkungsfeuer eröffnet. Falls es keine Zeit zum Warnen gibt, wird sofort scharf geschossen. Niemandem ist es erlaubt, die ukrainische Macht mit einer Waffe in der Hand auf dem Territorium der Ukraine zu unterminieren.”