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Der Unfug, den unsere Medien als "Nachricht" präsentieren.
Ein Handyvideo soll die letzten Sekunden vor dem Absturz des Germanwings-Airbus zeigen. Die Staatsanwaltschaft in Marseille hat jetzt die Herausgabe der Aufnahmen gefordert - sofern sie wirklich existieren.

Die französische Justiz hat die Herausgabe eines Videos gefordert, das die letzten Sekunden im Inneren der abgestürzten Germanwings-Maschine zeigen soll. "Wenn eine Person ein solches Video besitzen sollte, muss sie es umgehend den Ermittlern übergeben", hieß es vom zuständigen Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liege den Ermittlern kein Video vor, das den Absturz des Airbus A320 zeige. Bereits am Dienstag hatte Robin gesagt, er wisse nichts von einem solchen Fund.

Die Bild-Zeitung und das französische Magazin Paris Match hatten berichtet, ein solches Video sei auf einem am Absturzort gefundenen Speichermedium entdeckt worden. Den Berichten zufolge sind die Aufnahmen stark verwackelt, sie seien im hinteren Teil des Germanwings-Fliegers aufgezeichnet worden. Gefunden wurde das Speichermedium laut "Bild" von jemandem aus dem "Kreis der Ermittler". Die Echtheit der Aufnahme sei unzweifelhaft.

Jean-Marc Ménichini von der Gendarmerie bestritt die Angaben in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN. Die Ermittler hätten die am Absturzort gefundenen Handys noch nicht ausgewertet. Die Geräte würden für weitere Untersuchungen an ein spezialisiertes Institut in Rosny-sous-Bois bei Paris geschickt. Staatsanwalt Robin hatte gesagt, die Handys seien in sehr schlechtem Zustand: "Ich weiß nicht, ob sie ausgewertet werden können."

Spohr und Winkelmann treffen sich mit Angehörigen der Opfer

In Seyne-les-Alpes nahe dem Absturzort informierten sich die Chefs von Lufthansa und Germanwings, Carsten Spohr und Thomas Winkelmann, über die aktuelle Situation. Es werde lange dauern, um herauszufinden, was mit der Germanwings-Maschine geschehen sei, sagte Spohr. Den Angehörigen der Opfer sagte er erneut Unterstützung zu. "Wir helfen nicht nur diese Woche. Wir möchten solange helfen, wie Hilfe benötigt wird." Fragen zu Kenntnissen der Lufthansa über die psychische Verfassung des Co-Piloten beantwortete Spohr nicht.


Kommentar: Für die Medien und anderen offiziellen Stellen hat es nicht sehr lange gedauert, um herauszufinden, was mit der Maschine angeblich geschah, denn sie schoben die gesamte Schuld dem Copiloten Andreas Lubitz in die Schuhe, damit die Bevölkerung eine sehr einfache Erklärung für die Geschehnisse hat.


Laut einem Lufthansa-Sprecher werden die beiden Manager nach dem Besuch in Seyne-les-Alpes unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Gedenkort in Le Vernet besuchen. Danach kommen sie in Marseille mit Angehörigen der Opfer zusammen.

Der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings war am Dienstag vergangener Woche in den südlichen französischen Alpen zerschellt. Alle 150 Menschen an Bord starben. Der deutsche Co-Pilot Andreas Lubitz steht im Verdacht, die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht zu haben.

Der Lufthansa-Konzern steht in dem Fall zunehmend unter Druck: Bereits 2009 war das Unternehmen über Lubitz' Depressionen informiert gewesen. Von den Ärzten der Lufthansa war er später als "fit to fly" eingestuft worden. Lufthansa-Chef Spohr hatte ihn nach dem Absturz als "100 Prozent flugtauglich" beschrieben, "ohne Einschränkungen und Auflagen".


Kommentar: Das sind alles Rationalisierungen, damit die Selbstmordgeschichte glaubhaft wird.


Laut Staatsanwaltschaft Düsseldorf war der Co-Pilot vor seiner Karriere psychotherapeutisch wegen möglicher Suizidgefährdung behandelt worden. Am Tag des Unglücks war Lubitz eigentlich krankgeschrieben.

ulz/dpa/AFP