Vier Jahre ist es her, dass sich vor Japan ein schweres Erdbeben ereignet. In der Folge treffen Tsunamis aufs Land und zerstören die Kühlsysteme mehrerer Reaktoren eines Atomkraftwerks. Der Name Fukushima wird Geschichte, Auswirkungen erreichen jetzt Kanada.
Atomkatastrophe Fukushima
© picture alliance / dpaAm 11.03.2015 jährte sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum vierten Mal.
Vier Jahre nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima sind erstmals vor der Küste Nordamerikas radioaktive Spuren des Vorfalls nachgewiesen worden. In zwei Proben, die im Februar im Pazifik vor der kanadischen Provinz British Columbia genommen wurden, sei erstmals Cäsium 134 entdeckt worden, teilte das Wissenschaftlernetzwerk InForm mit. Das Isotop ist charakteristisch für den Atomunfall von Fukushima.

Jay Cullen von der University of Victoria sagte dem kanadischen Radiosender CBC, die Cäsium 134-Konzentration liege etwa tausendfach unter der für Trinkwasser empfohlenen Höchstmenge. Dass die Spuren die nordamerikanische Küste erreichen würden, sei anhand von Computermodellen bereits vorhergesagt worden. In der aktuellen Menge stelle das Cäsium 134 keine Gefahr für die Gesundheit dar.

InForm erklärte, um die Auswirkungen des Atomunfalls in Fukushima auf die Umwelt vollständig zu klären, seien noch mehrere Jahre notwendig. InForm ist ein internationales Netzwerk aus Wissenschaftlern, Regierungsbehörden, Vertretern der Zivilgesellschaft und einfachen Bürgern, die sich der Untersuchung und Überwachung der Auswirkungen des Atomunglücks auf die Flora und Fauna der Meere widmet.

In dem Atomkraftwerk an der japanischen Ostküste waren infolge eines schweren Erdbebens und Tsunamis am 11. März 2011 die Kühlsysteme zusammengebrochen, in mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze. Das Atomunglück verseuchte weite Gebiete im Umkreis und zwang die Behörden zur Umsiedlung von zehntausenden Menschen. Bis heute können viele in ihre Häuser nicht zurückkehren. Die Aufräumarbeiten in Fukushima dauern an.

Quelle: ppo/AFP