Das Gegenprojekt der BRICS-Staaten zu IWF und Weltbank steht auf Schiene: Russland hat seinen Beitrag zu dem 100-Milliarden-$-Kapital bereits fixiert.
BRICS 2014
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Samstag das Abkommen über einen gemeinsamen Fonds der Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer BRICS unterzeichnet. Das meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf den Kreml. Der Gruppe gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika an.

Auf ihrem Gipfeltreffen im Juli 2014 im brasilianischen Fortaleza vereinbarten die BRICS-Staaten, einen Währungsfonds für Krisenzeiten im Umfang von 100 Milliarden Dollar (89,2 Milliarden Euro) einzurichten. Beschlossen wurde außerdem die Gründung einer eigenen Entwicklungsbank mit Sitz in Shanghai, die 2016 ihre Arbeit aufnehmen soll.

Mit beiden Institutionen schafft die Staatengruppe ein Gegengewicht zu Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF), wo sie sich nicht ausreichend vertreten sieht. Im IWF soll den Schwellenländern über eine Neuverteilung der Stimmrechte mehr Einfluss gegeben werden, allerdings kommt diese Reform nur schleppend voran.

Russland will sich an dem Fonds ebenso wie Indien und Brasilien mit 18 Milliarden Dollar beteiligen, Südafrika hat fünf Milliarden Dollar zugesagt, China will 41 Milliarden Dollar beisteuern. Westliche Experten hatten angezweifelt, dass Russland in seiner aktuellen Lage die nötigen Devisen auftreiben könnte, um seinen Beitrag zu erlegen.

Die BRICS-Gruppe repräsentiert 40 Prozent der Weltbevölkerung und ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts des Planeten.