Für das für Sonntag geplante Referendum geben EZB, Eurogruppe und die deutsche Politik Empfehlungen an die Griechen ab. Währenddessen geht vielen Händlern das Kleingeld aus. Die wichtigsten Entwicklungen am Freitag:

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© dpaDas Referendum am Sonntag wird über die Zukunft Griechenlands entscheiden.
12.21 Uhr - Kanzlerin Angela Merkel setzt im Falle weiterer Hilfen für Griechenland nach wie vor auch auf den Internationalen Währungsfonds. Man sei überzeugt, dass eine Beteiligung des IWF bei einem eventuellen dritten „Hilfspaket“ richtig wäre, sagt ihr Sprecher Steffen Seibert.


12.15 Uhr - Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach Worten von Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny am Montag über weitere Notkredite für griechische Banken sprechen. Diese seien zuletzt nur bis Montag verlängert worden, sagt Nowotny der Nachrichtenagentur APA.


11.22 Uhr - Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hält sich mit Ratschlägen für das Referendum offiziell zurück. „Die Entscheidung liegt bei den Griechen.“ Der Niederländer hatte allerdings am Donnerstag gewarnt, bei einem „Nein“ stellte er die Mitgliedschaft des Landes in der Währungsunion infrage.

11.01 Uhr - Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel kritisiert erneut die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras. In Griechenland werde gerade eine „eher nationalistische Politik“ betrieben. Mit Blick auf Konflikte wie in der Ukraine sagt der SPD-Chef, bei Griechenland handele es sich um ein vergleichsweise kleines Problem.


10.20 Uhr - Auch die EZB wirbt indirekt für eine Zustimmung der Griechen beim Referendum. Ein Ja würde weitere Finanzhilfen erleichtern, sagt Vizepräsident Vitor Constancio.

9.24 Uhr - Den jüngsten IWF-Kredit hat Griechenland nicht zurückgezahlt, dafür aber jetzt 3,8 Millionen Euro an Zinsen für eine von Privatinvestoren gehaltene und in japanischen Yen ausgegebene Staatsanleihe. „Wir haben die Kuponzahlung getätigt“, sagt ein Regierungsvertreter. Athen muss in diesem Monat 910 Millionen an Zinsen zahlen, davon allein 695 Millionen Euro an die EZB. Die Ratingagenturen haben bereits vor Wochen wissen lassen, dass die offizielle Pleite erst erklärt werde, wenn die Forderungen privater Gläubiger nicht mehr bedient werden. Deshalb hatte Finanzminister Varoufakis angekündigt, alle privaten Bondholder zu befriedigen.

6.29 Uhr - In einer Umfrage kurz vor dem Referendum hält sich die Zahl der Befürworter und Ablehner des Reformkurses in etwa die Waage. 44,8 Prozent der Befragten wollen der Befragung des Zeitung Ethno zufolge mit Ja stimmen, 43,4 Prozent mit Nein. Zudem sind 74 Prozent der Umfrageteilnehmer für einen Verbleib in der Euro-Zone.