Der Sternwarte Gahberg gelang ein sensationeller Schnappschuss.
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Weyregg/Kopenhagen - Nahe der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist am Samstag um 22.07 Uhr ein fußballgroßer Himmelskörper niedergegangen. Aufgezeichnet wurde seine Leuchtspur mit einer Spiegelreflexkamera auf der 900 Kilometer entfernten Sternwarte Gahberg bei Weyregg. Es war weltweit das einzige Bilddokument und ging in Skandinavien durch sämtliche Medien.


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"Es hat sich angehört wie ein Gewitter", berichtete ein Augenzeuge in Glostrup im Nordosten der dänischen Hauptinsel Seeland. Als der Meteor in die Atmosphäre eindrang und in 15 Kilometern Höhe verglühte, war der Himmel über Dänemark dicht bewölkt. Doch zu diesem Zeitpunkt war die Spiegelreflexkamera auf der Sternwarte Gahberg eingeschaltet.

"Auf der Suche nach Polarlichtern nimmt die Kamera pro Nacht automatisch jeweils 30 Sekunden lang insgesamt 1200 Bilder des Nordhorizonts auf", sagt Erwin Filimon vom Astronomischen Arbeitskreis Salzkammergut, der die Sternwarte betreibt. Genau in ein solches 30-Sekunden-Intervall fiel die Leuchterscheinung. Möglich wurde der sensationelle Schnappschuss durch den weitgehend klaren Himmel zwischen Mittel- und Nordeuropa - und durch die "Refraktion". Dabei werden Lichtstrahlen in Bodennähe durch die Erdatmosphäre gekrümmt. So können Erscheinungen, die tief unter dem Horizont liegen, von weit weg registriert werden.

"Schon bald nach dem Ereignis hat das dänische Meteoriten-Überwachungsnetz in einem deutschen Forum nachgefragt, ob jemand ein Foto davon gemacht hat", berichtet Filimon: "Wir waren die Einzigen!" Darauf ist er jetzt mächtig stolz.

(kri)