Forscher bemühen sich schon seit vielen Jahren ein Trägermedium zu entwickeln, das sich leicht mit Informationen beschreiben lässt und dabei noch stabil genug ist, Daten über einen langen Zeitraum zu archivieren. Mit den 5D-Glas-Speicherscheiben scheint es ihnen gelungen zu sein.
5D-Glas-Speicher,neues Speichermedium 5D Glas
© University of Southampton
Diesen Durchbruch erreichten Materialforscher des Optoelectronics Research Centre (ORC) der University of Southampton mittels eines Datenträgers, der die erwünschten, hohen Speicherdichten mittels Nanostrukturen hervorbringen. Das Verfahren bezeichnen die Entwickler als »5D-Speichertechnik«, weil die einzelnen Bits fünf verschiedene Eigenschaften verfügen, die sich wie folgt zusammensetzen: Eine dreidimensionale Nanostruktur-Anordnung sowie eine Größe und Ausrichtung. Dadurch wird auf einer nur wenige Zentimeter durchmessenden dünnen Quarz-Glas-Scheibe eine Speicherdichte von bis zu 360 Terabyte erreicht.

Die Daten werden mit einem Femtosekundenlaser geschrieben, der mit Lichtpulsen von wenigen Femtosekunden (1 fs= 10-15 s) die Oberflächenstruktur des Speichermediums verändert. Der auf diese Weise beschriebene Datenträger überstand bei Tests sogar Temperaturen von rund 1.000 Grad Celsius und bewahrte die auf ihn gespeicherten Informationen ohne Verluste. Selbst bei dauerhaften Umgebungstemperaturen von bis zu 190 Grad Celsius wäre so ein Datenspeicher rund 13,8 Milliarden Jahre haltbar. Bei normalen Zimmertemperaturen ist das Speicher-medium sogar theoretisch ewig haltbar und benötigt keine speziellen klimaregulierenden Vorrichtungen, um die Daten sicher zu lagern.