Wer sein Fleisch in kleine Stücke schneidet, muss sich nicht die Zähne daran ausbeißen. Diese Erkenntnis beförderte unsere Vorfahren auf die nächste Stufe der Evolution, glauben Forscher.
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Machte der Verzehr von Fleisch und die Verarbeitung von Nahrungsmitteln uns einst überhaupt erst zu den Menschen, die wir heute sind? Das glauben zumindest Forscher um Katie Zink von der Harvard University. Sie argumentieren: Dadurch, dass unsere Vorfahren vor zwei bis drei Millionen Jahren damit begannen, Fleisch auf ihren Speiseplan zu setzen und es ebenso wie andere Nahrungsmittel mit einfachen Werkzeugen zu schneiden, zu klopfe und zu zerstampfen, waren sie auf einmal in der Lage, besonders energiereiche Nahrung zu verwerten, ohne sich wie andere Primaten den halben Tag daran die Zähne auszubeißen. Die Zeit und die Kraft, die wir uns dadurch beim Kauen sparen konnten, ebnete schließlich den Weg für die Entwicklung eines modernen Schädels mit einem kleineren Kiefer, der dafür aber Platz für ein großes Gehirn bot und uns bei der Sprachentwicklung half.

Machte der Verzehr von Fleisch und die Verarbeitung von Nahrungsmitteln uns einst überhaupt erst zu den Menschen, die wir heute sind? Das glauben zumindest Forscher um Katie Zink von der Harvard University. Sie argumentieren: Dadurch, dass unsere Vorfahren vor zwei bis drei Millionen Jahren damit begannen, Fleisch auf ihren Speiseplan zu setzen und es ebenso wie andere Nahrungsmittel mit einfachen Werkzeugen zu schneiden, zu klopfe und zu zerstampfen, waren sie auf einmal in der Lage, besonders energiereiche Nahrung zu verwerten, ohne sich wie andere Primaten den halben Tag daran die Zähne auszubeißen. Die Zeit und die Kraft, die wir uns dadurch beim Kauen sparen konnten, ebnete schließlich den Weg für die Entwicklung eines modernen Schädels mit einem kleineren Kiefer, der dafür aber Platz für ein großes Gehirn bot und uns bei der Sprachentwicklung half.

Zink und ihre Kollegen luden mehrere Probanden zu einem außergewöhnlichen Kau-Versuch ins Labor ein. Dabei setzten sie ihnen wie in grauer Vorzeit rohes Ziegenfleisch und verschiedene Gemüsesorten wie Karotten und Süßkartoffeln vor und baten sie, einen Bissen von den Nahrungsmitteln zu nehmen, sie ordentlich zu zerkauen und anschließend wieder auszuspucken. Die ausgespuckten Nahrungsklumpen fotografierten und vermaßen die Forscher anschließend fein säuberlich um bestimmen zu können, wie leicht den Teilnehmern der Verzehr fiel. Außerdem maßen sie mit speziellen Instrumenten, wie viel Kieferkraft die Probanden aufbringen mussten, um die Nahrungsmittel zu zerkleinern.

Dabei stellte das Team fest, dass unser Kauapparat heute kaum noch dazu geeignet ist, einen Klumpen rohes Fleisch zu zermalmen. Stattdessen kauen und kauen wir und es wird nicht weniger. Schnitten die Wissenschaftler das Fleisch dagegen zuerst in Scheiben oder klopften es, hatten die Teilnehmer keine Schwierigkeiten mehr damit.

Dadurch, dass unser Vorfahren rund ein Drittel ihrer Nahrung durch Fleisch ersetzten und begannen, diese mit einfachen Methoden vor dem Verzehr mechanisch zu bearbeiten, verringerte sich die Kraft, die sie fürs Kauen aufbringen mussten, um rund 20 Prozent, rechnen die Forscher vor. Insgesamt sparten sie sich im Schnitt etwa 2,5 Millionen Kaubewegungen pro Jahr - und zwar bereits lange bevor der Mensch schließlich begann, seine Nahrung auch noch zu kochen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Fleisch mehr Energie liefert als Obst und Gemüse, wodurch wir weniger davon benötigen. Zum anderen können wir kleinere Bissen aber auch besser verwerten.