• Nach einer Messerattacke auf einen Polizisten verdächtigt die Bundesanwaltschaft die 15-Jährige Safia S. der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.
  • Die Schülerin aus Hannover habe den Mann womöglich "als Repräsentanten der ihr verhassten Bundesrepublik" töten wollen.
  • Die Gymnasiastin soll Kontakt zum IS gehabt haben.

safia s.
Im Fall des Messerangriffs einer 15-jährigen Deutsch-Marokkanerin auf einen Bundespolizisten in Hannover erhärten sich die Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungenübernommen und einen neuen Haftbefehl gegen das Mädchen erwirkt.

Die Schülerin stehe im Verdacht, den Mann "als Repräsentanten der ihr verhassten Bundesrepublik" töten haben zu wollen, heißt es in einer Mitteilung. Sie habe zuvor Kontakt zu Kämpfern des "Islamischen Staates" in Syrien gehabt.

Eine Syrien-Reise scheiterte

Safia S. rammte dem 34-jährigen Beamten Ende Februar bei einer Personenkontrolle am Hauptbahnhof unvermittelt ein Küchenmesser in den Hals. Der Polizist schwebte vorübergehend in Lebensgefahr. Safia S. kam in Untersuchungshaft.

Wenige Wochen vor der Tat war die Gymnasiastin nach Istanbul gereist und hatte versucht, nach Syrien zu gelangen. Ihre Mutter holte sie aber offenbar wieder zurück.

In Hannover verkehrte die Schülerin in dem vom Verfassungsschutz beobachteten "Deutschsprachigen Islam Kreis". Ihre Mutter ist marokkanische Muslimin, ihr deutscher Vater konvertierte zum Islam. Schon als Siebenjährige zitierte Safia S. an der Seite des Salafisten-Predigers Pierre Vogel Koranverse, wie in Youtube-Videos zu sehen ist.

Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft Hannover wegen des Verdachts des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung sowie der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Mitte März übernahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen.

SZ.de/dpa/kat/dayk