fette und pflanzenöle
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Unglaubliches geschieht. Eine ganze Generation hielt tierische Fette für schädlich und pflanzliche Öle für gesund. Die Argumente stützten sich auf sichere Studien, wie man glaubte. Eine Überprüfung einer solchen Basisstudie aus den Jahren 1968 - 73 entdeckte erstaunliche Mängel. Die Minnesota Heart Study ließ große Datensätze unter den Tisch fallen, die nicht zur gewünschten Hypothese passten.

Je mehr Pflanzenöl und je niedriger das Gesamtcholesterin desto größer die Sterblichkeit!

Jetzt hat ein Team um Prof. Christopher E Ramsden, vom National Institutes of Health, Bethesda, MD, USA, die Minnesota Herz Studie samt den aufgetauchten Datensätzen neu evaluiert und kam zu folgendem Ergebnis:

Je mehr Pflanzenöl und je niedriger das Gesamtcholesterin desto größer die Sterblichkeit!

Verglichen wurde eine Gruppe, die sich an Pflanzenöle hielt und tierischen Fetten vermied, mit einer Gruppe, die eine traditionellen amerikanischen Ernährung ohne Einschränkungen beibehielt.

9423 Männer und Frauen im Alter von 20 bis 67 Jahren nahmen 6 Jahre lang an der Studie teil.

Die Schlussfolgerung der Forscher:

"Vorhandene Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien zeigt, dass der Austausch von gesättigtem Fett in der Ernährung durch ungesättigte Fettsäuren (reich an Linolsäure) zwar das Serum Cholesterol senkt, aber nicht die Annahme bestätigt, dass damit ein geringeres Risiko an einer Herzkrankheit oder an einer anderen Ursache zu sterben, einhergeht. Die Ergebnisse der Studie „Minnesota Coronary Experiment“ liefern weitere Beweise für die wachsende Evidenz, dass unvollständige Veröffentlichungen zur Überbewertung von pflanzlichem Fett (reich an Linolsäure) als Ersatz von gesättigtem Fett geführt haben".

Die Studie von Prof. Ramsden wurde im renommierten Wissenschaftsjournal BMJ publiziert. BMJ: Re-Evaluation of the Traditional Diet-Heart Hypothesis: Analysis of Recovered Data from Minnesota Coronary Experiment (1968-73)
Neu geprüfte Studie fettreich versus fettarm
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Diese Grafik zeigt das Risiko durch fettarme Ernährung, gestützt auf pflanzliche Öle. Die blaue Linie verweist auf eine höhere Sterblichkeit bei fettreduzierter Ernährung. Im Vergleich dazu die rote Linie: Diese zeigt eine geringeren vorzeitigen Sterblichkeit bei traditioneller Ernährung. Fakt ist, je mehr Menschen ihr Cholesterol durch Aufnahme von Pflanzenölen senkten, desto größer das Risiko eines vorzeitigen Todes.

Leider wurde diese Studie bei ihrer Entstehung vor 40 Jahren nicht publiziert. Wahrscheinlich deshalb, weil das Resultat nicht mit den Erwartungen der Forscher übereinstimmte. Was wäre wenn dieses Ergebnis damals publiziert worden und nicht in Vergessenheit geraten wäre? Die Lebensmittelindustrie wäre nicht erfreut gewesen und wir hätten mit Genuss und ohne schlechtem Gewissen weiterhin Butter gegessen.

Weitere Artikel:

ORF Science vom 13. April 2016:

Die Redaktion wählt den Titel: „Gutes“ Fett gar nicht so gesund? Während die Studie korrekt beschrieben wird, verfällt die Redaktion am Ende des Artikels in die alte Leier und wart vor zu viel Essen:

J. Lennert Veerman von der University of Queensland: „Während wir auf weitere Erklärungen warten, sollten wir mehr Fisch, Obst, Gemüse und Getreide konsumieren. Zu viel Salz, Zucker und Transfette sollten wir meiden - und vor allem nicht zu viel essen.“

Hingegen ersparen sich Englisch sprachige Medien ungeprüfte Hinweise, die mit der Studie nichts zu tun haben:

The Washington Post: This Study 40 Years Ago Could Have Reshaped the American Diet. But It Was Never Fully Published.

TIME: When Vegetable Oil Isn’t as Healthy as You Think

http://www.dietdoctor.com/vegetable-oils-lower-cholesterol-death

Butter
Statt "Plastikfetten" & Co. lieber zurück zur Butter