Türkei erschießt elf Flüchtlinge aus Syrien, auch Frauen und Kinder! [...]
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Eine Gruppe beobachtender Aktivisten berichten, dass zuletzt 11 Syrer von türkischen Soldaten getötet wurden, als sie versuchten, von Syrien in die Türkei zu kommen, wo sie den kriegerischen Auseinandersetzungen entfliehen wollten.

Am Sonntag wurden diese 11 Syrer, zumeist aus einer Familie, darunter zwei Frauen und vier Kinder, von den türkischen Soldaten erschossen, als sie von der Grenzstadt Khirbet al Jouz kamen. Das berichtet die britische Gruppe für Menschenrechte.

Auch andere Aktivisten bestätigten den Vorfall, der von den türkischen Militärbehörden abgestritten wird.

„Die Behauptungen, dass türkische Soldaten in der Provinz Hatay neun Menschen getötet haben sollen, entsprechen nicht den Tatsachen. Es gab in der Nacht den Versuch illegaler Grenzübertritte, aber es wurde auf niemanden geschossen“ heißt es seitens des Militärs.

Der Monitor hingegen berichtet, dass seit Anfang des Jahres 60 Zivilisten beim Versuch, die Grenze zu überqueren, erschossen wurden.
Die Türkei als Sponsor einiger Gruppen, die das Regime Bashar Assad stürzen wollen, hat ihre Grenzen zu Syrien für Flüchtlinge geschlossen, lässt aber Syrer, die unter Lebensgefahr sind, ins Land.


Kommentar: Auf der einen Seite unterstützt die Türkei kriegerische Auseinandersetzungen in Syrien, möchte aber auf der anderen keine Flüchtlinge reinlassen, dass ist unserer Meinung nach pathologisch und selbst eine Auseinandersetzung gegen Syrien zu fördern, spricht gegen jeden gesunden Menschenverstand.


Sie beherbergt auch 2,7 Millionen registrierte syrische Flüchtlinge, wovon etwa 280 000 in Lagern leben. Hilfsorganisationen appellieren an die Türkei, die Grenzen für Flüchtlinge wieder zu öffnen.





Mit Selbstschussanlagen gegen Flüchtlinge


Bereits im Mai 2016 berichtete die regierungsnahe Zeitung Yeni Safak, dass die Türkei an der Grenze zu Syrien eine Selbstschussanlage zum Schutz vor illegalen Grenzübertritten baue. Dabei handele es sich um „intelligente Wachtürme“, die mit Wärmebildkameras und Maschinengewehren ausgerüstet seien. Die Zeitung Yeni Safak berief sich auf das Verteidigungsministerium. Sollten sich „Unbefugte“ auf 300 Meter nähern, werde zunächst ein Warnruf in mehreren Sprachen ausgelöst. Werde der Warnung nicht Folge geleistet, werde das Feuer eröffnet.

„Rund 900 Kilometer ist die syrisch-türkische Grenze lang. Seit letztem Sommer baut die Türkei hier an einer gewaltigen Schutzanlage, um illegale Grenzübertritte aus Syrien zu verhindern. Ein Drittel des Projekts sei inzwischen fertig. Bis Ende des Jahres wird mit der Fertigstellung gerechnet, berichtet aktuell memurlar.net. In strategisch wichtigen Abschnitten besteht die Mauer aus drei Meter hohen Betonblöcken. Doch bei der Mauer allein soll es nicht bleiben: Auch von Patrouillen rund um die Uhr und Überwachung mit Wärmebildkameras ist die Rede. Und von Türmen mit Selbstschussanlagen, wie es sie zu Zeiten der DDR auch an der innerdeutschen Grenze gegeben hatte.“

Der Syrien-Konflikt bleibt weiterhin die Hauptursache für Flucht und Vertreibung und dem damit verbundenen Leid. Bis Ende 2015 hatte der Konflikt 4,9 Millionen Menschen ins Exil getrieben und zu Flüchtlingen gemacht und weitere 6,6 Millionen zu Heimatlosen in ihrem eigenen Land.


Source: telesur