Massenproteste gegen Polizeiwillkür haben am Freitagabend gleich mehrere Großstädte der USA erfasst, berichtete der Fernsehsender CNN.
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© AP Photo/ Ross D. Franklin
Die Polizei der Stadt Phoenix (Staat Arizona) setzte Tränengas gegen die Demonstranten ein, um die Aktion aufzulösen. Die Aktivisten forderten von der Polizei laut ABC die Einhaltung der Menschenrechte.

Die Menschen hätten vor den Polizisten „Die Hände sind hoch, schießen Sie nicht“ gerufen und seien nicht aggressiv gewesen. Der Polizeichef der Stadt sagte, dass bei der Aktion niemand verletzt wurde, fügte aber hinzu, dass diese Proteste „nicht ungefährlich“ sind und die Polizei in solchen Fällen Tränengas einsetzen würde.


In Dallas (Staat Texas), wo sich am Donnerstag ein Massenmord an Polizisten ereignet hatte, gingen Hunderte Menschen auf die Straßen, um gegen eine ungerechtfertigte Gewaltanwendung durch Ordnungshüter zu protestieren, der häufig Afroamerikaner zum Opfer fallen. Die um die Rechte der Afroamerikaner kämpfende Aktivisten-Bewegung Black Lives Matter organisierte diese Demonstration.

In Atlanta (Staat Georgia) blockierten Tausende Menschen die Durchfahrt auf einer Autobrücke, teilt CNN mit.

In New Orleans (Staat Louisiana) veranstalteten Dutzende Demonstranten eine Aktion vor der Polizeibehörde der Stadt. Sie legten sich auf den Boden und lagen 20 Minuten lang bewegungslos da. So mimten sie nach eigenen Angaben die Leichen derjenigen, die infolge zahlreicher Vorfälle mit Schießereien in den USA von der Polizei getötet worden waren.

In Los Angeles (Staat Kalifornien) fand ein friedlicher Marsch gegen das gesetzwidrige Vorgehen der Polizisten statt. Den Aktivisten zufolge verurteilen sie die ungerechtfertigte Gewaltanwendung durch die Ordnungshüter und treten für die Verbesserung der Beziehungen zwischen den Sicherheitsbehörden und den ethnischen Minderheiten in den USA ein.

In mehreren anderen US-Städten fanden ähnliche Aktionen statt.

Bei Anti-Rassismus-Protesten am Donnerstag in Dallas waren fünf Polizeibeamte getötet worden. Mehrere Scharfschützen hätten auf insgesamt elf Polizisten geschossen, so der Polizeichef von Dallas, David Brown. Mindestens sieben Polizisten seien zum Teil schwer verletzt worden.

Am 7. Juli hatte es in Dallas und anderen US-Städten friedliche Proteste gegen Polizeigewalt gegen Schwarze gegeben. In den 48 Stunden zuvor waren zwei Afroamerikaner durch Polizisten zu Tode gekommen — in Minnesota und in Louisiana wurde jeweils ein Schwarzer bei Routineeinsätzen erschossen. In Falcon Heights (Minnesota) starb Philando Castile im Krankenhaus, nachdem ein Polizist bei einer Fahrzeugkontrolle auf ihn geschossen hatte. In Baton Rouge (Louisiana) hatten zwei Polizisten Alton Sterling auf einem Parkplatz zu Boden gezwungen und ihn aus nächster Nähe erschossen.