Sydney - Ein massives Mangrovensterben im Norden Australiens hat Wissenschafter alarmiert: Am Golf von Carpentaria wurde bei Überflügen eine Fläche von bis zu 10.000 Hektar toter Mangrovenpflanzen entdeckt. Das Ausmaß sei beispiellos und besorgniserregend, sagte Mangrovenexperte Norm Duke von der James Cook-Universität am Montag im Fernsehen.
Mangrovensterben Australien
© apa/afp/james cook university/st
"Es ist das extremste Ausmaß, das ich jemals gesehen habe"

Der Wissenschafter zeigte sich schockiert und machte den Klimawandel für den großflächigen Pflanzentod verantwortlich. Die höheren Wassertemperaturen und spärlicheren Regenfälle hätten die Toleranzgrenze der Mangroven überschritten. Nachträglich ausgewertete Satellitenaufnahmen zeigten, dass sich die Landschaft innerhalb von vier Wochen im September und Oktober vergangenen Jahres dramatisch verändert hat. "Es ist das dramatischste, extremste Ausmaß an (Mangroven)-Sterben, das ich jemals gesehen habe", sagte er dem Sender ABC.

Die Wassertemperaturen im Pazifik waren zusätzlich durch das alle paar Jahre auftretende Klimaphänomen El Nino deutlich angestiegen. Das hat am größten Korallenriff der Welt, dem Great Barrier Reef an der Ostküste Australiens, schon ein starkes Korallensterben verursacht. Hohe ökologische Bedeutung Mangroven sind salzresistente Bäume verschiedener Spezies, die in den Gezeitenzonen tropischer Küstengewässer wachsen und ein eigenes Ökosystem bilden. Sie sind bedeutende Brutstätten für Fische und andere Tiere, reinigen von Land ins Meer abfließendes Wasser, schützen Küsten bei schweren Stürmen und sind wichtige Speicher für das klimaschädliche Kohlendioxid.
Mangrovensterben Australien
© apa/afp/james cook university/st
(APA)