Die Nato-Offiziere der türkischen Marine bewahren Stillschweigen, weil sie um ihr Schicksal fürchten, und versuchen mit niemandem ins Gespräch zu kommen, wie die Zeitung Politico unter Bezugnahme auf eine Quelle in der Allianz berichtet.
Offiziere
© Wikipedia/
„Die Türkei ist ein wichtiges Nato-Mitglied, aber die Nato-Offiziere der türkischen Marine sprechen in diesen Tagen einfach nicht. Die Quelle nahm in diesem Zusammenhang an, dass, wenn man sich um seine Zukunft Sorgen macht, Schweigen eine gute Taktik sein kann. In diesem Kontext kann man davon ausgehen, dass die Flotte (dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip — Anm. d. Red.) Erdogan treu bleibt", heißt es im Artikel.

In der Nacht auf den 16. Juli gab es in der Türkei einen Putschversuch, der von einem kleinen Teil des Militärs ausgegangen sein soll. Gegen 23 Uhr MESZ erklärten die Putschisten, sie hätten die Macht im Lande übernommen. Im Verlauf der Nacht wurde die türkische Hauptstadt von zwei Explosionen erschüttert. Auf den Präsidentenpalast wurde eine Bombe abgeworfen.

Zeitweise hatten die Putschisten mehrere zentrale Militär- und Polizeistellen sowie den Istanbuler Atatürk-Flughafen unter ihre Kontrolle gebracht. Am Morgen schienen die regierungstreuen Kräfte jedoch die Oberhand gewonnen zu haben: Die meuternden Militärs begannen sich zu ergeben, mehr als 100 Putschisten wurden getötet.


Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte daraufhin den Putschversuch für gescheitert. Bei dem Umsturzversuch kamen mehr als 290 Menschen ums Leben, über 2000 wurden verletzt. In Ankara und Istanbul wurden mehr als 10.000 mutmaßliche Putschisten festgenommen, unter ihnen auch ranghohe Militärs.