Der westdeutsche Christdemokrat hat gefordert, die vielen Karl-Marx-Straßen und - plätze in Ostdeutschland abzuschaffen. Allerdings befindet sich auch wenige Kilometer von seinem hessischen Geburtsort entfernt eine Karl-Marx-Straße.
Karl Marx
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Wolfgang Steiger, Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, forderte in der Bild-Zeitung, Straßen, die nach dem deutschen politischen Denker und Gründer moderner sozialistischer und kommunistischer Bewegungen Karl Marx benannt sind, umzubenennen. Doch nicht nur das: auch Friedrich-Engels- oder Rosa-Luxemburg-Straßen findet er anstößig.
„Mir fehlt das Verständnis, dass in manchen Orten heute noch Hauptstraßen nach ihnen benannt sind. Nachdem mit der Deutschen Einheit neben der Freiheit auch das deutsche Erfolgsmodell Soziale Marktwirtschaft für blühende Landschaften gesorgt hat, müssen diese Straßen reihenweise nach Ludwig Erhard benannt werden“,
sagte der hessische CDU-Politiker gegenüber der Bild-Zeitung.

Aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit belegen, dass die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland mehrere Prozentpunkte höher als in Westdeutschland ist: 8,2% im Vergleich zu 5,5%. In Westdeutschland lag 2015 das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf bei 36.280 Euro, während es in den neuen Bundesländern nur 25.895 Euro betrug - ein Unterschied von mehr als 10.000 Euro.

Medienberichten zufolge gibt es in Ostdeutschland noch etwa 550 Straßen und Plätze, die nach Marx benannt sind. Wie viele es auf dem Gebiet der Alt-BRD gibt, wird nicht erwähnt. Eine kurze Recherche unsererseits ergab, dass es jedoch auch dort einige gibt: Etwa die Karl-Marx-Straße in Trier, in der sich das Geburtshaus von Marx befindet. Oder die Karl-Marx-Straße im hessischen Dietzenbach, nur wenige Kilometer von Urberach, dem Geburtsort Steigers, entfernt. Ob das dem westdeutschen CDU-Politiker bekannt ist?