Männer mit niedrigen Testostern-Spiegeln haben höheres Diabetes-Risiko
Diabetes
© Andrey Popov/fotolia.comEine deutsch-finnische Studie hat gezeigt, dass Männer mit niedrigen Testostern-Spiegeln ein statistisch höheres Risiko aufweisen, später an Diabetes zu erkranken.

Dass Geschlechtshormone einen wichtigen Einfluss auf die Fortpflanzung und das Lustgefühl haben, ist lange bekannt. Sie haben aber noch viel mehr Auswirkungen auf uns. So kann zu wenig Testosteron bei Männern das Risiko erhöhen, an Diabetes zu erkranken.

Ursachen von Diabetes

Neben einer genetischen Veranlagung sind unter anderem auch starkes Übergewicht (Adipositas), Bewegungsmangel und eine gestörte Insulinausschüttung Ursachen beziehungsweise Auslöser von Diabetes. Doch auch männliche Sexualhormone haben offenbar eine Auswirkung auf das Risiko, an der Stoffwechselstörung zu erkranken.

Männer mit niedrigen Testostern-Spiegeln haben höheres Risiko

Wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) anlässlich des Europäischen Kardiologiekongresses (ESC) 2016 in Rom berichtet, weisen Männer mit niedrigen Testostern-Spiegeln ein statistisch höheres Risiko auf, später an Diabetes zu erkranken. Bei Frauen zeigt sich laut den Experten kein Zusammenhang zwischen Testosteron und Diabetes.

Diese Erkenntnisse wurden in einer deutsch-finnischen Studie gewonnen, die auf dem ESC präsentiert wurde. Beteiligt an der Untersuchung waren das Universitäre Herzzentrum Hamburg und das Nationale Institut für Gesundheit und Wohlfahrt in Helsinki.

Kein signifikanter Unterschied bei Frauen

Den Angaben zufolge wurden in der Bevölkerungsstudie bei 3.810 Männern und 3.896 Frauen die Testosteron-Werte erhoben. Nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 13,8 Jahren fand sich demnach bei 7,8 Prozent aller Untersuchten ein Diabetes mellitus.

Bei Männern lagen die Testosteronwerte zu Studienbeginn durchschnittlich bei 17,12 nmol/L, bei den späteren Diabetes-Patienten allerdings waren sie mit 15,61nmol/L deutlich niedriger. Bei Frauen gab es mit 1,15 bzw. 1,16 nmol/L diesbezüglich keinen signifikanten Unterschied.

Wissenschaftler interessieren sich für das Sexualhormon

Das männliche Sexualhormon steht immer wieder im Mittelpunkt wissenschaftlicher Arbeiten. Testosteron wurde bereits in rund 85.000 Studien untersucht. So haben Forscher unter anderem gezeigt, dass ein niedriger Testosteronspiegel im Alter zu verschiedenen Symptomen wie Erektionsstörungen, Müdigkeit, Depressionen und einer Abnahme der Knochendichte (Osteoporose) führen kann.

Außerdem gehen manche Mediziner davon aus, dass eine Therapie mit Testosteron möglicherweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen kann.

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