Die Kosten von Kriegen insgesamt liegen sehr viel höher als die Verteidigungsausgaben als solche. Eine Universität in den USA hat nun berechnet, was die Kriege in Afghanistan und Irak den Steuerzahler tatsächlich gekostet haben.
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© ReutersFünf Billionen US-Dollar mussten US-amerikanische Steuerzahler bis dato für die Kriege in Afghanistan und im Irak aufwenden, wenn man auch die Folgekosten miteinbezieht. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung der Brown-Universität Providence.
Die Kriege im Irak und in Afghanistan haben den amerikanischen Steuerzahler bisher fast fünf Billionen Dollar gekostet. Ausgeschrieben sieht diese Zahl so aus:
4.790.000.000.000
Da beide Konflikte noch weiterlaufen, werden sich die Kosten in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von unabhängigen Forschern, die Ende der vergangenen Woche veröffentlicht wurde.

Darin enthalten sind nicht nur die Kosten für amerikanische Ausrüstung und Personal in diesen Ländern, sondern auch die Mittel des Außenministeriums für die lokale Bevölkerung, Ausgaben für die dortige innere Sicherheit sowie Kosten für Betreuung und Versorgung von Kriegsveteranen.

In der Studie der Brown Universität in Providence, Rhode Island schreiben die Autoren, dass die ermittelten Kosten "so hoch sind, dass sie fast unverständlich" wirken. Gleichzeitig betonen die Wissenschaftler, dass ihre Angaben nur einen Teil der Kosten des Krieges abbilden.
Eine vollständige Erfassung aller Ausgaben für einen Krieg kann in den Spalten eines Berichtes nicht erfasst werden", so ihre Bilanz. "Von den Zivilisten, die durch Gewalt verletzt oder verstorben sind, über die getöteten und verwundeten Soldaten bis zu den Kindern, die Jahre später auf den Straßen und Feldern mit improvisierten Sprengkörpern oder mit Streubomben spielen: Eine Menge von Zahlen kann die menschliche Tragödie der Kriege nicht vermitteln."
Trotzdem wollten sie mit ihrer Studie darauf hinwirken, dass mithilfe des Projekts ein anderes Verständnis für Kosten des Krieges entsteht. Die finanziellen Aufwendungen für die Kriege sind sehr viel höher als die offiziell angegebenen Summen an amerikanische Kriegsausgaben, wie sie die Bundesbehörden vorlegen.

Von insgesamt 4,79 Billionen Dollar sind dem Bericht zufolge nur 1,7 Billionen direkt im Krieg verwendeten Mitteln und Maßnahmen zuzurechnen, wie sie für die letzten 15 Jahren öffentlich angegeben wurden. Das Weiße Haus hat auch für Auslandseinsätze im kommenden Jahr bereits weitere 65 Milliarden Dollar eingeplant.

Studienleiterin Neta Crawford geht davon aus, dass die Kosten der Kriege in diesem Zusammenhang auf bis zu 733 Milliarden Dollar ansteigen werden. Weitere 565 Milliarden werden auf die amerikanischen Steuerzahler im Zusammenhang mit Ausgaben des Außenministeriums und des Ministeriums für Heimatschutz zukommen. Zudem muss damit gerechnet werden, dass die Ausgaben für das Gesundheitswesen um mehr als 1,2 Billionen steigen werden, um die künftigen Kosten für Veteranen abzudecken.