In Brüssel sind zwei Polizisten bei einem Messerangriff verletzt worden. Derzeit deute alles auf eine terroristische Tat hin, sagte die Staatsanwaltschaft.
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Die Messerattacke auf zwei Polizisten in Brüssel hat womöglich einen terroristischen Hintergrund. Das gab die belgische Staatsanwaltschaft am Mittwoch bekannt. Die beiden Polizisten waren bei dem Messerangriff verletzt worden, der Angreifer wurde nach der Tat angeschossen und festgenommen.

Ein Mann habe die beiden Beamten angegriffen und einen von ihnen am Hals, den anderen am Bauch verletzt, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Staatsanwaltschaft, Jennifer Vanderputten. "Derzeit deutet nichts auf eine terroristische Tat hin", fügte sie hinzu, wenig später nahmen die Behörden jedoch Ermittlungen wegen Terrorverdachts auf. Der Angreifer sei nach der Tat angeschossen und festgenommen worden. "Er hat eine Schussverletzung am Bein", sagte die Sprecherin. Laut belgischen Medienberichten ereignete sich der Angriff während einer Polizeikontrolle auf einer Hauptstraße der Hauptstadt-Gemeinde Schaerbeek. Der Angreifer habe versucht zu fliehen, woraufhin eine andere Polizeistreife auf ihn geschossen habe.

Falscher Bombenalarm legt Brüsseler Nordbahnhof lahm

Ebenfalls am Mittwoch hat eine Bombendrohung vorübergehend den Verkehr am Brüsseler Nordbahnhof lahmgelegt. Nach Angaben des Netzbetreibers Infrabel konnten das Gebäude und die Strecken allerdings am späten Mittag wieder freigegeben werden. Die Bombendrohung entpuppte sich demnach als falscher Alarm. Auch ein ebenfalls evakuiertes Gebäude mit dem Sitz der Brüsseler Staatsanwaltschaft wurde wieder freigegeben, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtet. Es war ebenfalls Ziel der Bombendrohung eines anonymen Anrufers gewesen.

Erinnerungen an Mann mit Machete im August

Am 6. August hatte ein Mann vor einer Polizeiwache im südbelgischen Charleroi zwei Polizistinnen mit einer Machete angegriffen. Der Mann rief dabei "Allahu Akbar" ("Gott ist groß" auf Arabisch), bevor ein Polizist auf ihn schoss. Der Angreifer erlag später seinen Verletzungen. Am 7. September griff ein Mann zwei Polizisten im Brüsseler Stadtteil Molenbeek mit einem Messer an, die Beamten blieben aber unverletzt.

Der Mann war polizeibekannt, aber nicht im Zusammenhang mit dem radikalen Islam aufgefallen. In Belgien herrscht erhöhte Wachsamkeit, seit bei islamistischen Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in einem U-Bahnhof im EU-Viertel im März 32 Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt worden waren. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu den Anschlägen.

(AFP)