Die Schäden des tropischen Sturms sind in den USA geringer als befürchtet, auch wenn zehn Menschen starben. Das größte Problem sind die Überschwemmungen.
sturm matthew
© Joe Raedle/Getty ImagesZerstörte Küstenstraße in Flagler Beach im US-Bundesstaat Florida
Hurrikan Matthew wird schwächer. In seinem Zentrum wurden nur noch Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde registriert. Der Wirbelsturm schrammte an der Küste der US-Bundesstaaten Florida und South Carolina und entlang und bewegt sich nun am Strand von North Carolina in Richtung Nordosten.

Entlang der Küste zwischen den Orten Surf City und Duck im US-Bundesstaat North Carolina bestehe in den kommenden 36 Stunden weiter die Gefahr lebensgefährlicher Überschwemmungen, schreibt das National Hurricane Center (NHC).

Nach Berechnungen des NHC wird Matthew in den kommenden Tagen wieder zurück aufs Meer ziehen und dabei weiter an Stärke verlieren. Derzeit bewegt er sich mit einer Geschwindigkeit von 27 Kilometern in der Stunde nordostwärts die Küste entlang, soll aber in der Nacht auf Montag nach Osten in Richtung Atlantik abdrehen.

In den USA sind durch Matthew zehn Menschen getötet worden. Sie starben bei Autounfällen, ertranken in überschwemmten Fahrzeugen oder wurde von Bäumen erschlagen. In mehreren Orten wurden Häuser zerstört, Straßen überflutet und mehr als eine Million Menschen war zeitweise ohne Strom. In Florida spülte die Sturmflut den Atlantic Coast Highway auf einer Länge von mehreren Kilometern weg.

Damit sind die Schäden geringer, als befürchtet worden war. Matthew ist in der Region der stärkste tropische Sturm seit mehr als zehn Jahren. Er blieb in den USA aber auf die Küsten beschränkt und erreichte keine Ballungszentren.

Das größte Problem sind die Überschwemmungen durch den starken Regen und durch Sturmfluten. In mehreren Orten in den drei Bundesstaaten standen Hunderte Straßen und Häuser unter Wasser.

Hurrikans, Taifune und Zyklone sind tropische Wirbelstürme, deren herausragendes Merkmal ist, dass sie ihre Energie aus dem tropisch warmen Meer beziehen. Bei Wassertemperaturen der oberen 50 Meter von mehr als 26,5 Grad Celsius verdunstet langsam viel Feuchtigkeit, die beim Aufstieg in der Atmosphäre wieder kondensiert und ihre Wärmeenergie schnell an die Luftmassen abgibt - und den Sturm antreibt.

Haiti hingegen wurde sehr viel härter getroffen. Auf seinem Weg hatte der Hurrikan zuerst die Insel Hispaniola erreicht, auf der Haiti und die Dominikanische Republik liegen. Nach vorläufigen Angaben starben in Haiti mindestens 470 Menschen. In dem armen Land ist es die größte Katastrophe seit dem Erdbeben im Jahr 2010.

AP, ZEIT ONLINE, kb