Kinderheim
TREYSA. In den 50er-Jahren soll das Medikament Decentan an Heimkindern im nordhessischen Treysa getestet worden sein. Die Forschungsarbeit der Krefelder Pharmazeutin Sylvia Wagner habe die Vorgänge im Hephata-Heim offengelegt, berichtet die Frankfurter Rundschau. Wagner recherchierte für ihre Forschung unter anderem im Archiv des Decentan-Herstellers Merck.

Das Unternehmen teilte auf Anfrage der FR mit, man habe "nicht rechtswidrig" gehandelt. Auch andere Hersteller hätten in Kindereinrichtungen Arzneien getestet.


Kommentar: Wenn sich also andere Hersteller ebenfalls rechtswidrig verhalten, macht es die Arzneimitteltests an Kindern automatisch legal? Interessante Logik.


Zugleich hieß es: "Sollten sich Dritte nicht entsprechend der Gesetzeslage verhalten haben, bedauern wir das selbstverständlich."

Pharmazeutin Wagner hatte vor wenigen Wochen bereits mutmaßliche Decentan-Tests in einem Essener Heim veröffentlicht.

(eb)