Im Gespräch mit RT übt der ehemalige Senior Analyst der CIA, Ray McGovern, scharfe Kritik an der Syrienpolitik der Regierung Obama. Es sei "heuchlerisch", wenn der scheidende CIA-Chef Brennan Russland jetzt eine "Politik der verbrannten Erde" vorwerfe.

Aleppo Minen
© SputnikPioniere des russischen Militärs räumen von "moderaten Rebellen" verlegte Minen in einem zivilen Wohngebiet in Ost-Aleppo.
Der von CIA-Direktor John Brennan an Russland gerichtete Vorwurf einer "Politik der verbrannten Erde" in Syrien ist absolut heuchlerisch, findet der ehemalige Senior Analyst der CIA, Ray McGovern. Schließlich sei er selbst weitgehend für die Unterstützung der - tatsächlich islamisch-extremistischen - so genannten moderaten Rebellen und für das Chaos verantwortlich ist, in welches das Land gestürzt ist.

Erst vor Kurzem hatte der CIA-Direktor die russischen Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus in Syrien in dieser Weise bezeichnet und erklärt, eine solche "Politik der verbrannten Erde" sei etwas, das "die Vereinigten Staaten niemals in irgendeinem dieser militärischen Konflikte tun würden".

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, stimmte Brennan am Donnerstag zu, dass die russische Operation sich in der Tat von den Aktionen der US-Koalition unterscheide, die sich darauf konzentrierten, "systematisch und kontinuierlich die syrische wirtschaftliche Infrastruktur zu zerstören".

Im Gespräch mit RT Deutsch bewertet McGovern aus seiner Sicht die Bilanz der Syrienpolitik unter der Regierung Obama.

RT: Was denken Sie über die Aussage, Russland würde in Syrien eine "Politik der verbrannten Erde" verfolgen?

Ray McGovern: Ich würde sagen, dass die Bilanz John Brennans in Sachen Glaubwürdigkeit oder sogar Wahrhaftigkeit eher dünn ist. Es ist wirklich ein Fall von Menschen in Glashäusern, die nicht mit Steinen werfen sollten ​​oder vom Esel, der den anderen Langohr schimpft. Es sind Krokodilstränen, die vergossen werden. Brennan ist weitgehend für das Chaos in Syrien verantwortlich. Er ist derjenige, der Obama als Reaktion auf saudische und israelische Interessen nach seiner Pfeife hat tanzen lassen, um die Revolten aufrechtzuerhalten. Er und Verteidigungsminister Ashton Carter waren gegen den Waffenstillstand. Ashton Carter entsandte seine Luftwaffe, um den im September vereinbarten Waffenstillstand zwischen den Außenministern Kerry und Lawrow zu ruinieren. Also wenn Brennan jetzt Krokodilstränen vergießt, könnte ich sagen, ist es ziemlich heuchlerischer Versuch, einem anderen dessen Ruf zu ruinieren.

RT: Wie würden Sie die Bemühungen der Obama-Regierung und deren Politik in Syrien charakterisieren?

RM: Nun, es ist schwer, von "Obamas Politik" zu sprechen. Obama hat nach der Pfeife von Menschen wie Brennan getanzt oder nach jener von Ash Carter, dem Verteidigungsminister. Seine Politik bestand einfach darin, sich sozusagen diesen zu beugen, um nicht als weich zu erscheinen. Er wollte aber auch nicht zu rau wirken.

Ich denke, man muss ihm zugutehalten, dass er keine US-Truppen dorthin entsandte, und er tat auch nicht alles, was seine Einflüsterer wollten. So griff er Syrien im September 2013 nicht offen an. Aber andererseits sagte er: "Nun, Sie wissen, dass ich nur wenig begeistert davon bin, aber wenn Sie denken, dass wir diese Rebellen als 'moderat' bezeichnen können, dann werden die Leute das vielleicht glauben". Die besondere Ironie daran ist natürlich, dass Obama vor drei Jahren selbst sagte, als er nach diesen "moderaten" Rebellen gefragt wurde: "Das ist ein Hirngespinst." Seine Worte - Hirngespinst.


Kommentar: Die typische Vorgehensweise von Menschen ohne Gewissen:

RT: "Verbrannte Erde" ist ein wirklich altmodischer Begriff, der lebhafte Bilder im Kopf schafft. Warum wird er verwendet?

RM: Sie wissen, Ost-Aleppo wurde von allen Arten von Rebellen bewohnt. Dort waren sowohl die "moderaten" Rebellen, unterstützt von den Vereinigten Staaten, als auch die al-Nusra, die Hand in Hand mit diesen kämpften. Sie wollten nicht gehen. Am 9. September war ein Waffenstillstand geschlossen worden, der es ihnen erlaubte, den Ort zu verlassen und der anordnete, dass die so genannten "moderaten" von den "nicht-moderaten", also von al-Nusra, getrennt würden. John Kerry behauptete: "Wir haben ausgeklügelte Möglichkeiten, um das zu erreichen." John Brennan bemerkte: "Wie sollen wir das anstellen? Wir wissen nicht, wer wer ist." Und so wurden sie nie getrennt. Dann kam die Luftwaffe ins Spiel und griff fixe Positionen der syrischen Armee an.


Der Waffenstillstand war am Ende, und dann erledigten die syrische Armee und die russische Luftwaffe den Rest. Ja, viele Menschen wurden getötet, aber es wurden genauso viele Menschen von den Rebellen wie von der Regierung getötet.