Das Spiel mit der Angst der Bevölkerung: Die schwedische Presse reiht sich in die Gesinnung amerikanischer Mainstream-Medien ein und formt in den Köpfen der Bevölkerung unnachgiebig das Feindbild Russland. Nun sollen auch schwedische Beamte der Gehirnwäsche in speziellen Kursen zur „Zivilverteidigung“ unterzogen worden sein.
Polizei
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Den US-amerikanischen Mainstream-Nachrichten Folge leistend, wurde in der schwedischen Presse die Gefahr eines russischen Hacker-Angriffs innerhalb Schwedens heiß diskutiert und im Zuge dessen die Aufrüstung und die sinnvolle NATO-Mitgliedschaft, um dem Feind Russland angemessen begegnen zu können.


Kommentar: Nicht nur schwachsinnig sondern auch äußerst gefährlich.


Möchte man den schwedischen Tagesnachrichten „DN“ (Dagensnyheter) Glauben schenken, trainierten darüber hinaus Hunderte schwedische Beamte von 46 Behörden für den Ernstfall. Unter den Ausgebildeten waren auch Gemeindevertreter von „besonders gefährdeten Teilen des Landes“. Der Ernstfall soll der Einmarsch russischer Soldaten sein, der mit der Einnahme der Insel Gotland beginnen soll. Auf welche Quellen sich die Tagesnachrichten bei diesem Artikel stützen, wird nicht erwähnt, da es sich um eine streng geheime Operation gehandelt habe. Der Grund für den zivilen Verteidigungsaufbau sei das Ziel einer „Gesamtverteidigung“. Eine Idee, die Schweden grundsätzlich nicht fremd ist. Bereits zu Zeiten des Kalten Krieges, bis in die 90er Jahre, gab es in Schweden eine zivile Verteidigung.


Kommentar: Russland bedroht absolut niemanden im Gegensatz zur NATO und ihren Lakaien in Schweden.


Die einzige im Artikel namentlich erwähnte Person, die DN im Zuge der geheimen Trainings befragte, ist Lars Hedström, Leiter des Instituts für „Höhere Nationale Verteidigung“ (IHT).

Für ihn ist Russland ein Feind. Zentraler Inhalt der Kurse seines Instituts sei daher die Aufklärung der Teilnehmer über die sich anbahnende, unsichtbare Gefahr. Viele hätten hierbei ein „Aha-Erlebnis“ und hätten erst nach einer Kursteilnahme verstanden, dass man sich auf alle Eventualitäten gegen Russland vorbereiten müsse. Das Feindbild wird durch Institutionen, wie das IHT, erst geformt.

Die Wehrpflicht im Jahr 2010 abgeschafft, soll diese nun ab 2018 begrenzt wieder eingeführt werden. Das Losverfahren wird dann unter den Wehrpflicht-mündigen Männern und Frauen über deren Rekrutierung entscheiden. Die schwedische Armee hatte in den letzten Jahren mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Trotz der allgegenwärtigen Pressewarnungen vor einer russischen Invasion sahen sich die jungen Menschen nicht gezwungen, sich freiwillig zu verpflichten. Auch die Werbekampagnen der Armee halfen hierbei wenig. Schweden wurde unter Protesten im Parlament 2016 zu einem NATO-Gastland.

Politische Stimmen, die in Schweden ein anderes Bild von Russland zeichnen und ein Ende der Sanktionspolitik fordern, findet man kaum. In einer DN-Debatte von Politikern dreht sich alles um Aufrüstung für den Ernstfall und eine Erhöhung der Militärausgaben. Im Jahr 2015 betrugen die Militärausgaben Schwedens ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Eine Debatte, in der die Gegenstimmen fehlen. Schweden kämpft mit weitaus sichtbareren Problemen wie Wohnungsmangel, einer hohen Jugendarbeitslosigkeit und einem großen Export an kampfwilligen Gotteskriegern, die sich dem IS anschließen.