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© Sputnik/Maxim Blinov
Die russische Luftwaffe hat am Sonntag gemeinsam mit der US-geführten internationalen Koalition Angriffe auf die Terrormiliz Daesh (auch Islamischer Staat, IS) im Raum al-Bab im Nordwesten Syriens geflogen, nachdem die USA die Koordinaten der Terroristen zur Verfügung gestellt hatten. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montag mit.

Die USA hatten dem russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim über den heißen Draht die Koordinaten übermittelt“, so das Verteidigungsministerium. Nach einer Nachaufklärung seien die Ziele von zwei russischen Flugzeugen und zwei Flugzeugen der internationalen Koalition angegriffen worden.

Dabei seien mehrere Munitions- und Kraftstofflager und ein Stationierungsort von Kampftechnik zerschlagen sowie Terroristen getötet worden. Den gemeinsamen Anti-IS-Einsatz mit der US-geführten Koalition lobte das russische Verteidigungsministerium als „hocheffektiv“.

Die russische Luftwaffe fliegt seit September 2015 auf Bitte der Regierung in Damaskus Angriffe gegen Stellungen des Daesh, der al-Nusra-Front und anderer Terrorgruppen in Syrien, die in den vergangenen Jahren weite Teile des vorderasiatischen Landes erobert hatten. Die USA und ihre Verbündeten bombardieren seit 2014 Syrien - ohne Zustimmung der Regierung in Damaskus und deshalb völkerrechtswidrig. Nach US-Darstellung richten sich die Angriffe gegen den Daesh.

Das russische Militär hatte der US Army mehrmals gemeinsame Operationen gegen die Terroristen vorgeschlagen. Bis vor kurzem lehnten die USA das ab und boten Moskau stattdessen einen Beitritt zu der Koalition unter amerikanischem Kommando an. Seit Freitag haben die USA mit Donald Trump einen neuen Präsidenten, der bereits im Wahlkampf angekündigt hatte, die Beziehungen zu Russland verbessern zu wollen. Unter seinem Vorgänger Barack Obama hatten die Beziehungen der USA zu Russland offenbar ihren Tiefpunkt seit dem Kalten Krieg erreicht.