Krim
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Die ukrainische Staatsführung hat Anfang März 2014 einen möglichen Landeeinsatz auf der Halbinsel Krim in Erwägung gezogen, um die Volksabstimmung über den Beitritt der Krim zu Russland zu verhindern. Dies berichtet die Zeitung „Ukrainskaja prawda“ unter Verweis auf den Generalstabchef der ukrainischen Streitkräfte, Wiktor Muschenko.

Muschenko hatte nach eigenen Angaben am 1. März 2014 zusammen mit dem Vizechef der Hauptabteilung Operatives der ukrainischen Armee, Wiktor Nasarow, eine Landeoperation als „Reaktion auf die Lage auf der Halbinsel" vorgeschlagen. Ukrainische Soldaten hätten auf der Halbinsel landen, die Flugplätze erobern und die Gruppierungen der ukrainischen Armee dort verstärken sollen.

Es sei geplant worden, einen engen Landstreifen zwischen der Krim und der Halbinsel Kertsch zu besetzen und den Straßenverkehr auf den Straßen Simferopol — Sewastopol sowie Simferopol — Jalta zu sperren. „Auf diese Weise hätten wir den Zugang der russischen Einheiten zum Steppenteil der Krim blockieren können. Wir dachten, es sei eine Chance. Denn alle Militärobjekte an der Südküste waren bereits von den russischen Soldaten blockiert worden", erläuterte Muschenko.

Am Abend desselben Tages seien Flugzeuge auf ukrainische Flugplätze geschickt worden, um Fallschirmjäger aufzunehmen. Allerdings hatte der damalige Generalstabschef Michail Kuzin nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine diese Entscheidung rückgängig gemacht.

Im März 2014 — nach gut zwei Jahrzehnten in der unabhängigen Ukraine — trat die Krim wieder Russland bei, nachdem die Bevölkerung der Halbinsel in einem Referendum mit mehr als 90 Prozent dafür gestimmt hatte. Anlass für das Referendum war der nationalistisch geprägte Umsturz im Februar 2014 in der Ukraine, bei dem die pro-westliche Opposition die Macht übernahm. Nach dem ukrainischen Staatsstreich und der Abspaltung der Krim hat die Nato ihre militärische Präsenz im Schwarzen Meer aufgestockt, neue Stützpunkte und Truppen in Osteuropa aufgestellt.