Schon 2018 sollen Astronauten am Mond vorbeifliegen, wünscht sich US-Präsident Trump. Nun widerspricht die NASA: Der Plan sei zu teuer - und gefährlich.
Trump NASA
Die NASA hat dem Wunsch der Trump-Administration, bereits 2018 Menschen am Mond vorbeifliegen zu lassen (wir berichteten), eine Absage erteilt. Nach intensiver Prüfung sei man zu dem Schluss gekommen, dass dies zwar machbar sei, aber teuer und riskant, schreibt die US-Weltraumbehörde in einer Mitteilung. Stattdessen wolle man am ursprünglichen Plan festhalten: Demnach sollen US-Astronauten frühestens 2021 in die Nähe des Erdtrabanten zurückkehren.

Donald Trump und seine Berater hatten im Februar angeregt, bereits den Erstflug des neuen Trägerraketensystems SLS mit einer Crew an Bord durchzuführen. Diese Exploration Mission-1 (EM-1) ist seit Langem als Test der SLS-Architektur geplant, bei dem eine unbemannte Orion-Raumkapsel auf einer stark elliptischen Bahn dicht am Mond vorbeifliegt. Astronauten sollen dagegen erst mehrere Jahre später, beim zweiten Flug der neuen Riesenrakete, an Bord gehen.

Beobachter vermuten, dass Trump diesen Zeitplan beschleunigen wollte, um am Ende seiner ersten Amtszeit mit Hilfe von SLS und Orion einen prestigeträchtigen Erfolg im Weltraum vorweisen zu können. Nach gegenwärtigem Plan wird die NASA aber wohl frühestens in fünf Jahren US-Astronauten in Richtung Mond schießen: Laut ihrer jüngsten Mitteilung wird der unbemannte Flug der EM-1 statt 2018 erst 2019 stattfinden. Damit dürfte sich auch die Folgemission mit Crew verzögern, die laut New York Times zuletzt für August 2021 auf dem Plan stand.

Wie die US-Regierung auf die Absage der NASA reagieren wird, ist offen. Bisher sieht der Haushaltsentwurf der Trump-Administration vor, den Etat der Raumfahrtbehörde nicht zu kürzen. Experten halten aber eine Neuausrichtung der Strategie für denkbar. Statt weiter auf das umstrittene und teure SLS-System zu setzen, könnte Trump die Entwicklung eines anderen Raketentyps forcieren: Eine »Falcon Heavy«-Rakete von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX soll nach langen Verzögerungen noch dieses Jahr erstmals abheben.

Die Rakete des Internetmilliardärs Musk wäre zwar weniger leistungsfähig als das Space Launch System. Aber sie wäre stark genug, um Menschen tief ins Weltall zu schießen. Musk kündigte unlängst an, dass er bereits 2018 Touristen am Mond vorbeifliegen lassen will - dem Jahr, in dem auch die Trump-Administration gerne US-Astronauten auf diesem Kurs sähe.