Mit seinem Appell an Muslime, gegen den Terror auf die Straße zu gehen, hat "Rock-am-Ring"-Veranstalter Marek Lieberberg am Wochenende Aufsehen erregt. In einem Interview verteidigt er jetzt seine Äußerungen und bezieht auch Stellung zur AfD.
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München/Berlin. Nach der Fortsetzung des Musikfestivals "Rock am Ring", das wegen Terroralarms am Freitagabend unterbrochen wurde, hat der Veranstalter seine Kritik an Muslimen verteidigt.


"Ich erwarte von allen Beteiligten eine eindeutige Gegnerschaft zu Gewalt und Terror. Nach meiner Wahrnehmung haben es die Menschen muslimischen Glaubens bisher leider weitgehend versäumt, dies auch in entsprechenden Demonstrationen zu artikulieren", sagte Lieberberg der Süddeutschen Zeitung.


Kommentar: Damit schert Marenbeck alle Muslime über einen Kamm und er hat sich nicht mit den Hintergründen befasst, wer überhaupt Anschläge durchführt und extreme Richtungen des Islam erschuf:

Der 71-Jährige hatte in einer sehr emotionalen Erklärung unmittelbar nach der Evakuierung des Festivalgeländes unter anderem gesagt: "Ich möchte endlich mal Demos sehen, die sich gegen die Gewalttäter richten. Ich hab' bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausenden auf die Straße gegangen sind und gesagt haben: Was macht ihr da eigentlich?"


Kommentar: Einige muslimische Länder wurden komplett zerstört - Syrien wird immer noch von Terroristen besetzt - und die Menschen dort haben andere Probleme als auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren. Selbst wenn sie es tun würden, würden sie nicht lange Leben, solange westliche Bomben fallen und westlich finanzierte Terroristen offen auf den Straßen herumlaufen können.


Lob von der AfD will er nicht

Für diese Äußerung wurde er kritisiert, erhielt aber auch Lob etwa von der AfD. "Keiner ist davor gefeit, von der falschen Seite vereinnahmt zu werden", sagte Lieberberg der Bild am Sonntag. "Ich erwarte jedoch von allen Beteiligten, eine eindeutige Gegnerschaft zu Gewalt und Terror. Nach meiner Wahrnehmung haben es die Menschen muslimischen Glaubens bisher leider weitgehend versäumt, dies auch in Demonstrationen zu artikulieren."

Zur Zukunft von "Rock am Ring" sagte Lieberberg: "Die Bedeutung der Musikkultur in unserer Gesellschaft wächst und die Menschen wollen und werden sich die Freiheit nicht nehmen lassen."

"Rock am Ring" war am Freitagabend wegen einer vermuteten Terror-Gefahr unterbrochen worden. Drei Mitglieder der hessischen Salafisten-Szene wurden zwischenzeitlich festgenommen. Mindestens einer von ihnen soll Zugang zu sensiblen Bereichen des Geländes gehabt haben. Die Männer kamen am Samstag wieder frei. Der Verdacht erhärtete sich nicht.

csi/dpa