Der Vater von Omran Daknisch, des kleinen syrischen Jungen, dessen Foto vergangenes Jahr um die Welt gegangen war und zum Symbol des „Leidens in Aleppo“ wurde, hat erstmals ein Interview gegeben. Dies berichtet die Zeitung „The Telegraph“ unter Berufung auf syrische und libanesische TV-Sender.


Omran Daknisch
© REUTERS/ Mahmoud Rslan
In dem Gespräch sagte der Familienvater, er habe nicht vor, Aleppo zu verlassen und unterstütze Präsident Baschar al-Assad.

Die Familie soll nach der Befreiung von Aleppo in die einstige Metropole zurückgekehrt sein. Lange Zeit habe die Familie Journalisten einen Kommentar verweigert. Nun habe der Vater einem Interview mit syrischen und libanesischen TV-Sendern zugestimmt.

In dem Gespräch sagte er laut The Telegraph, die internationalen Medien und die Rebellengruppen wollten seinen Sohn gegen das syrische Regime instrumentalisieren.

„Sie wollten sein Blut verkaufen und haben seine Fotos veröffentlicht“, zitiert ihn die Zeitung.

Die Bilder von dem dreijährigen Omran, der mit Blut und Staub bedeckt regungslos in einem Rettungswagen sitzt und mit leblosem Blick ins Leere starrt, waren zuvor um die Welt gegangen und von einigen westlichen Medien zum Symbol der „bösen“ Auswirkungen der russischen Militäroperation in Aleppo gemacht worden. Moskau und Damaskus wiesen diese Vorwürfe zurück.

Später erklärte der offizielle Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow, dass die Eigenschaften der Zerstörungen an dem Gebäude, das von den westlichen TV-Sendern bei der Rettung des Jungen Omran gezeigt wurde, darauf hinwiesen, dass dort — angesichts der heilen Fenster im Haus gegenüber — nicht eine Fliegerbombe, sondern eine Mine oder Gasbombe eingesetzt worden war, die die Terroristen immer wieder verwendeten.