Am Dienstag wurde die Identität des mutmaßlich dritten Attentäters von London bekannt. Dabei handelt es sich um Youssef Zaghba, einem 22-jährigen Italiener marokkanischer Herkunft. Auch er war den Behörden bereits als Extremist bekannt.
Attentäter London
© Reuters ReutersDie drei mutmaßlichen Attentäter von London: Khuram Shazad Butt, Rachid Redouane und Youssef Zaghba (v.l.n.r.)
Wie die Financial Times berichtet, wurde Zaghba im März 2016 am Flughafen in Bologna von italienischen Beamten verhört. Der Mann machte widersprüchliche Angaben und erregte aufgrund seines Ein-Weg-Tickets in die Türkei die Aufmerksamkeit des Sicherheitspersonals. Die Türkei diente vielen europäischen Dschihadisten als Durchgangsstation nach Syrien.


Auch wenn Zaghba die Reise schlussendlich nicht antrat, behielten ihn die italienischen Geheimdienste bis zu seiner Abreise nach London im Auge. Anschließend setzten sie ihre britischen Kollegen in Kenntnis. Doch für die war der Mann nicht weiter von Interesse.

Mit Khuram Shazad Butt war den britischen Behörden bereits ein weiterer mutmaßlicher Attentäter von London zuvor bekannt. Der 27-jährige tauchte sogar vergangenes Jahr in der TV-Doku „Die Dschihadisten von nebenan“ auf. Die britische Quilliam Foundation, die sich um Aussteiger aus dem islamistischen Milieu kümmert, meldete Butt im Juli 2016 den Behörden, nachdem er Mitarbeiter der Organisation angegangen war. Vertretern der Stiftung wurde daraufhin von den Behörden mitgeteilt, dass der Islamist „dem Geheimdienst schon bekannt“ sei. Der MI5 hatte ihn schon seit 2015 auf dem Zettel.


Auch der Attentäter von Manchester war den Behörden schon zuvor als gewaltbereiter Extremist aufgefallen. Die britischen Sicherheitsbehörden und mit ihnen die Regierung stehen nun massiv in der Kritik. Außenminister Boris Johnson nimmt die Geheimdienste in Schutz. „Ich denke, sie haben fantastische Arbeit geleistet. Ich denke, dass sie weiterhin fantastische Arbeit leisten“, sagte der ehemalige Bürgermeister von London.