Weil die Namen zweier Verdächtiger falsch geschrieben waren, löste die Polizei beim Musikfestival "Rock am Ring" Terroralarm aus. Die Behörden wollen daher künftig Personaldokumente aller Helfer frühzeitig einsehen.
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Der Terroralarm beim Musikfestival "Rock am Ring" ist durch Schreibfehler bei den Namen zweier Helfer ausgelöst worden. "Die Namen der Verdächtigen waren falsch geschrieben, wiesen aber eine phonetische (klangliche) Ähnlichkeit mit den realen Schreibweisen auf", sagte der Präsident des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamts (LKA), Johannes Kunz, der Mainzer Allgemeinen Zeitung.

Das Festival "Rock am Ring" mit 87.000 Besuchern in der Eifel war Anfang Juni wegen Terrorverdachts unterbrochen worden. Bei einer Polizeikontrolle waren der aus Syrien stammende Deutsche Abdul Ghani A., 24, und der Syrer Mohammad Z., 21, überprüft worden. Gegen A. wurde bereits wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt.

Die Namen der beiden Mitarbeiter eines Frankfurter Subunternehmens passten wegen der Schreibfehler nicht zu den Personallisten der Veranstalter, deshalb und wegen des Hintergrunds der Männer schlugen die Ermittler Alarm. Das rheinland-pfälzische Innenministerium bestätigte damals den Verdacht einer Verbindung zu hessischen Salafisten.


Kommentar: Die später dann hinfällig war. Und wer lesen und schreiben kann, ist klar im Vorteil.


LKA-Chef Kunz sagte nun: "Die Lage war schon sehr ernst, denn wir konnten konkrete Tatvorbereitungen in Richtung eines Anschlages nicht ausschließen."

Die Polizei habe zuvor nur die Mitarbeiter der eingesetzten Sicherheitsfirmen überprüft, solle das aber künftig vor Großveranstaltungen auch bei Logistikhelfern tun. Mit Blick auf die Schreibfehler forderte Kunz, "dass uns künftig frühzeitig Personaldokumente vorgelegt werden müssen".

brt/dpa