Kurden-Referendum,Türken Iraker Militärübung
Die türkischen und irakischen Streitkräfte haben ein Großmanöver an ihrer gemeinsamen Grenze begonnen - zum ersten Mal seit langer Zeit. Das Manöver sieht laut einem türkischen Ex-Brigadegeneral so aus, als würde ein grenzüberschreitender Feldzug vorbereitet.

Eine einfache Übung sei dieses Manöver nicht, sagte Ali Er, türkischer Brigadegeneral a.D, im Gespräch mit Sputnik. Vielmehr könne die Truppenbewegung der Türken und Iraker Teil eines größeren Planes sein. Demnach möchte die irakische Zentralregierung die Grenzposten unter ihre Kontrolle bringen, die derzeit von der kurdischen Autonomie kontrolliert werden.

Dazu passt auch, dass Experten diese Großübung als Reaktion auf das kurdische Referendum werten.

Es gehe den beiden Ländern darum, "die kurdische Autonomie im Rahmen des Völkerrechts davon abzubringen, die Unabhängigkeit auszurufen - wie auch immer die Ergebnisse des Referendums sein werden", sagte der Ex-General.

"Der Punkt ist, dass die irakischen Grenzposten in dieser Region unter kurdischer Kontrolle stehen. Die Kurden haben dadurch erhebliche wirtschaftliche Vorteile."

Angesichts dessen schließt der Ex-General den gemeinsamen Einsatz türkischer und irakischer Streitkräfte in den nächsten Tagen nicht aus.

Doch würden die Vereinigten Staaten sich dieser Initiative entschieden in den Weg stellen. Der türkisch-irakische Einsatz würde den Nachschub in der Region unterbrechen und dadurch "die Zusammenarbeit zwischen der kurdischen AKP, der PYD in Syrien und den US-Amerikanern" gefährden.