Ein Video für die Unabhängigkeit der Katalanen zeigt Ähnlichkeiten mit einem Video zu den Maidan-Protesten in der Ukraine. Unter dem Titel "Helft Katalonien! Rettet Europa!" ruft es zum friedlichen Protest auf und erntet Kritik in den sozialen Medien.
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© Òmnium Cultural/ YouTube
Am Dienstagabend gingen fast 200.000 Katalanen auf die Straßen Barcelonas, um für die Unabhängigkeit der Region von Spanien und gegen die Festnahme zweier Aktivisten zu protestieren. Sie riefen "Ihr seid nicht allein!" und "Spanische Justiz raus".

Die Wut der Demonstranten richtete sich auch gegen Polizeigewalt. Im Zusammenhang mit der Abstimmung zum Referendum wurden im Netz Videos geteilt, welche mutmaßliche Polizeigewalt gegen Wähler zeigte.

Die katalanische Kulturorganisation Omnium Cultural veröffentlichte nun ein Video, in welchem sich die Katalanen als hilflose Opfer präsentieren, als Europäer, die nach Demokratie suchen.



Eine junge Frau blickt in die Kamera, mit Tränen und Angst in den Augen sagt sie: "Das ist Barcelona." Sie zeigt auf die Menschen auf der Straße:
Wir, die Katalanen, holen uns unsere Straßen zurück, um friedlich zu protestieren.

Auch das diesem Video ähnelnde aus der Ukraine von 2014 zeigt eine junge Frau, die flehend in die Kamera blickt:
Ich bin Ukrainerin. Ich will Sie wissen lassen, warum Tausende von Menschen meines Landes auf den Straßen sind.

In beiden Videos wird Brutalität der Polizei gezeigt. Es ergeht ein Aufruf an den Betrachter, durch Verbreitung des Videos zu helfen, Demokratie oder so genannte europäische Werte zu verteidigen. Am Ende des Videos steht die Mahnung, zu helfen, "bevor es zu spät ist". In den sozialen Netzwerken löste das Video der Katalanen Kritik und Debatten aus.