Am Sonntag beginnt die Winterzeit, die Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt. Viele Menschen ärgern sich darüber - die EU-Kommission prüft nun Forderungen nach einer Abschaffung der Sommerzeit.
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Es ist ein altbekanntes Ritual: Im Frühjahr werden die Uhren eine Stunde vorgestellt, im Herbst wieder eine zurück. Doch womöglich bleibt die Zeitumstellung uns nicht für alle Zeiten erhalten. Denn die EU-Kommission prüft Forderungen nach einer Abschaffung der Sommerzeit.

Die Frage werde derzeit unter Berücksichtigung aller verfügbaren Informationen untersucht, bestätigte eine Sprecherin. Sobald es ein Ergebnis gebe, werde man die Öffentlichkeit darüber informieren.

Die Sommerzeit, die am kommenden Sonntag endet, ist seit ihrer Einführung umstritten. Viele Menschen klagen darüber, dass ihnen eine Stunde Schlaf fehlt. Fast drei Viertel der Deutschen plädieren nach einer aktuellen Umfrage der Krankenkasse DAK dafür, die Zeitumstellung abzuschaffen.


Eine Stunde doppelt

Am frühen Morgen des 29. Oktober wird im gesamten Bundesgebiet die Zeit auf Winterzeit umgestellt. Die Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig sendet pünktlich zum Wechsel um 2:59 Uhr ein Zeichen. Dann springen zumindest die Funkuhren der Deutschen automatisch wieder auf 2:00 Uhr zurück, obwohl sie eigentlich 3.00 Uhr anzeigen müssten.

Smartphones und Handys zeigen in der Regel ebenfalls automatisch die neue Uhrzeit an. Für alle, die manuell umstellen müssen, gilt: Es ist dann eine Stunde früher, die Zeiger der Uhr müssen zurückgedreht werden. Wir erleben die Stunde zwischen zwei und drei sozusagen doppelt.

Erstmals eingeführt wurde die Sommerzeit in Deutschland während des Ersten Weltkriegs. Zwischen den Weltkriegen und nach dem Zweiten Weltkrieg schaffte man die Umstellung jedoch wieder ab. Erst 1980 wurde sie mit dem Ziel, das Tageslicht besser zu nutzen, erneut eingeführt. Der Effekt ist jedoch umstritten.

Nicht alle Länder machen bei der Umstellung mit. Russland zum Beispiel bleibt auch im Sommer bei der Normalzeit. Bei elf verschiedenen Zeitzonen im Land muss man sich wahrscheinlich schon genug merken. Der Türkei hingegen war die künstlich eingeführte Sommerzeit so sympathisch, dass sie letztes Jahr beschloss, einfach dabei zu bleiben.

Regelungen auf EU-Ebene zur Sommerzeit gibt es seit 1981. Die jüngste stammt aus dem Jahr 2001.

hda/dpa