"Maria", "Irma", "Harvey": Im Jahr 2017 jagte ein verheerender Tropensturm den nächsten. Müssen wir auch in Zukunft mit immer mehr und heftigeren Wirbelstürmen rechnen?
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© oshua Stevens/ NASA Earth ObservatoryZerstörerische Gewalt: So sah die Wärmebildkamera eines Satelliten den Tropensturm Irma am 20. September 2017
Zerstörerische Gewalt: So sah die Wärmebildkamera eines Satelliten den Tropensturm Irma am 20. September 2017

Man hört oft, durch den Klimawandel gebe es weltweit mehr und stärkere Stürme. Aber stimmt das überhaupt? Die Antwort ist: ja und nein.

Denn auf die Häuftigkeit von Stürmen hat die Erderwärmung offenbar keinen Einfluss. Wohl aber auf ihre Stärke, und damit auf ihre Zerstörungskraft. Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenfoschung erwartet, dass es mehr Tropenstürme der höchsten Kategorien 3 bis 5 geben wird - und dafür weniger schwache.


Der Grund dafür: Tropische Wirbelstürme beziehen ihre Energie auf den obersten Wasserschichten der Ozeane. Je stärker die sich aufheizen, desto mehr Energienachschub bekommt ein entstehender Sturm. Klar ist auch, dass die Stürme mehr Niederschläge bringen. Denn je wärmer die Luft, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Die Folge: heftigere Niederschläge.

Was der ACE über die Sturmintensität verrät

Sicher ist: Für die Karibik und ihre Nachbarregionen war 2017 ein schweres Jahr. Hurrikan "Maria", richtete auf Puerto Rico schwere Schäden an. Zuvor hatte Sturm "Irma" Inseln verwüstet und "Harvey" die Stadt Houston, Texas, unter Wasser gesetzt.

Ein Maß für die Zerstörungskraft von tropischen Wirbelstürmen ist die "Accumulated Cyclone Energy" (Wirbelsturmenergiesumme), kurz ACE. 2017 war das erste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1850, das mindestens drei Wirbelstürme mit einem ACE-­Wert von mehr als 40 hervorbrachte. Bis November 2017 lag der ACE-Wert aller Stürme der Saison bereits über 223, mehr als doppelt so hoch wie der Durch­schnitt der Jahre 1981 bis 2010.

Die bislang energiereichste Sturmsaison seit 1850 war übrigens das Jahr 1933. Meteorologen errechneten einen ACE-Wert von 259.