Jens Spahn, unser neuer Minister für Gesundheit, erregte vor kurzem die Gemüter, als er sich über Hartz IV äüßerte. Er meint, das ein Hartz IV Empfänger genau das habe, "was er zum Leben braucht" und "Hartz IV bedeutet nicht Armut, sondern ist die Antwort der Solidargemeinschaft auf Armut." Die Aussagen kommen dabei von einem Mann, der sich mit Sicherheit "sehr gut" in die Lage von Hartz-IV-Empfängern versetzen kann, da er selbst nur 15.311 Euro im Monat verdient, anstatt einen Regelsatz für Alleinerziehende von 416 € erhalten zu müssen.
jens spahn
In Relation auf diese Aussagen meldete sich der ehemalige Sozial- und Arbeitsminister Norbert Blüm zu Wort und entgegnete Spahn: "Armut beginnt nicht, wenn du kein Dach über dem Kopf und nichts zu essen hast." Weiter sagte der ehemalige Politiker zu Spahn, "Sie sind herzlos und Sie sind ohne Empathie mit denjenigen, die Hartz IV empfangen müssen". Das ist das Problem von vielen Politiken heutzutage, dass sie Menschen regieren, die sie nicht kennen und keine Ahnung davon haben, wie manche Menschen leben müssen.

Natürlich hat Norbert Blüm auch keine lupenreine Weste, denn er erntete in der Vergangenheit sehr viel Kritik für seinen Spruch bei der Plakataktion in den 80er Jahren: "Die Rente ist sicher". Und er sprach sich in nicht allzu ferner Vergangenheit gegen private Rentenversicherungen aus. Dabei hat er aber bewusst oder unbewusst nicht den demografischen Wandel beachtet, und dass durch den Staat alleine die Renten nicht mehr finanziert werden können.