Maria Sacharowa
© Sputnik / Ilja PitalyowMaria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums
Die amtliche Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat das "britische Durcheinander" im Fall des Giftgasanschlags auf den ehemaligen GRU-Oberst Sergej Skripal und dessen Tochter Julia im englischen Salisbury vor über zwei Monaten als eine "unmögliche Blamage" bezeichnet.

"In der vorigen Woche wurde in englischsprachigen Medien der OPCW-Chef Ahmet Üzümcü zitiert. Er soll erklärt haben, dass gegen die Skripals 50 bis 100 Gramm des Nervengifts 'Nowitschok' eingesetzt worden waren. Nach Experteneinschätzungen würde eine solche Menge genügen, um die Bewohner aller in der Nähe des Tatortes liegenden Viertel zu vergiften - geschweige denn zwei Menschen", schrieb Sacharowa am Montag auf Facebook.

Sie verwies darauf, dass die Analysen der Luftproben durch OPCW-Experten gezeigt hätten, dass die beim Anschlag eingesetzte Substanz sehr wetterresistent sei. Das bedeute, dass sich der Stoff "nicht einfach so verflüchtigen konnte". Außerdem wies Sacharowa auf eine Pressemitteilung der OPCW hin, in der eingeräumt worden sei, dass die Menge des Stoffes, mit dem die Skripal vergiftet worden sein sollen, nicht habe festgestellt werden können.
"Damit hatte das Sekretariat die Erklärung seines Chefs desavouiert. Ich hätte eine Frage: Wer hat also die Wahrheit gesprochen? Der Generaldirektor oder das Sekretariat der OPCW? Was für eine unmögliche Blamage ist dieses ganze britische Durcheinander um Salisbury!", schloss Sacharowa.
Zuvor hatte die russische Außenministeriumssprecherin bei einem Briefings geäußert, dass die britische Seite nicht das Ziel verfolge, die Wahrheit im Fall Skripal zu finden.