Sie hatten europaweit gefahndet, aber das reichte nicht aus: Diebe haben in Stuttgart ein 48 Tonnen schweres Baustellenfahrzeug gestohlen - und bis nach Nordafrika verbracht. Im Schneckentempo.
gestohlener kran
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Das rote Fahrzeug wiegt 48 Tonnen, kann gerade mal mit Tempo 55 fahren - und wurde trotzdem gestohlen: In Stuttgart hatten Diebe im März einen riesigen Autokran von einer Baustelle gestohlen. Jetzt scheint sich zumindest aufzuklären, wo die Beute gelandet ist. Der Kran im Wert von 200.000 Euro ist in Ägypten wieder aufgetaucht.

Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Zeuge das Fahrzeug in der vergangenen Woche im Hafen von Alexandria entdeckt und den Ermittlern einen Hinweis gegeben. Vermutlich sei der Kran auf dem Seeweg nach Ägypten gekommen, sagte ein Polizeisprecher.

Weitere Details zum Hinweisgeber und zu den Tatverdächtigen wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen aber nicht nennen. Dass es sich bei dem Kran in Ägypten tatsächlich um den Gesuchten handelt, sei aber relativ sicher. "Da gibt es wohl schon Indizien, die dafür sprechen."

Der Diebstahl hatte im März bundesweit Aufsehen erregt, da die Täter den langsamen Kran offenbar über Hunderte Kilometer durchs Land gefahren hatten - ohne von der Polizei gestoppt zu werden. Zeugen hatten den Kran nach eigenen Angaben unter anderem in der Nähe von Stuttgart, nahe des niedersächsischen Herzberg im Harz sowie in der Gegend um Erfurt gesichtet.

Die Baufirma, dem das Fahrzeug gehört, hatte eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise zum Aufenthaltsort des Krans ausgelobt. Dass die Diebe ungestört den Kontinent verlassen konnten, ist nicht nur angesichts der Größe ihrer Beute bemerkenswert: Die Tankfüllung des Krans reichte noch für maximal 350 Kilometer - die Diebe müssen also mindestens einmal getankt haben.

mxw/dpa