Ein Blindgängerfund aus dem Zweiten Weltkrieg hat in Halle (Saale) Katastrophenalarm ausgelöst. 12.000 Menschen werden vor der Entschärfung in Sicherheit gebracht. Ein komplettes Krankenhaus, Schulen und Kindergärten wurden evakuiert.
Krankenhaus
© Hendrik Schmidt/DPADas St. Elisabeth Krankenhaus in Halle (Saale) ist wegen des Bombenfundes evakuiert worden

Die Stadt Halle (Sachsen-Anhalt) hat nach dem Fund einer Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg Katastrophenalarm ausgerufen. Ein Krankenhaus nahe der Fundstelle sollte geräumt werden. 300 bis 400 Patienten seien davon betroffen, wie Polizei und Stadt am Donnerstag mitteilten.

Augenzeugen berichteten von Schwerkranken auf den Gängen der Klinik, die auf ihre Verlegung in andere Kliniken warteten. Es herrschte dichtes Gedränge von Angehörigen, die sich nach ihren Verwandten erkundigten. Zahlreiche Rettungsfahrzeuge fuhren vor.

Kindergarten ebenfalls evakuiert

Die Polizei riegelte die Gegend mit einem Großaufgebot ab. Ein Umkreis von rund 800 Metern um den Fundort sollte geräumt werden, darunter auch sechs Schulen, mehrere Kindergärten und Pflegeeinrichtungen. Eine Sporthalle wurde als Notquartier für die Betroffenen eingerichtet. Sie wurden von Sammelpunkten aus mit Bussen dorthin gebracht. Der Einsatz behinderte auch den Verkehr stark. Eine Straßenbahnlinie wurde umgeleitet.

Der Blindgänger war am Morgen bei Schachtarbeiten entdeckt worden. Auf die Region Halle mit ihren vielen Chemiestandorten waren im Zweiten Weltkrieg zahlreiche Bomben abgeworfen worden, in den vergangenen Jahren wurden immer wieder Blindgänger entdeckt. Gegen 16.00 Uhr wollten Experten des Kampfmittelräumdienstes mit der Entschärfung der Bombe beginnen.

swd/DPA/AFP