costa allegra
© AFPFoto der Costa Allegra aus dem Juni 2011
Rund anderthalb Monate nach der Havarie der „Costa Concordia“ ist auf einem Schiff der Reederei Costa Crociere ein Feuer ausgebrochen. Rund 1000 Passagiere treiben mit der Besatzung manövrierunfähig im Indischen Ozean.

Die Costa Allegra mit rund 1000 Menschen an Bord treibe derzeit vor den Seychellen im Indischen Ozean, teilte die italienische Küstenwache am Montag mit. Das Feuer sei aber inzwischen gelöscht, es gebe weder Tote noch Verletzte.

Die Costa Allegra war demnach auf dem Weg von Madagaskar zu den Seychellen, als der Brand am Montagmorgen im Maschinenraum ausbrach. Das Schiff habe sich zu dem Zeitpunkt in der Nähe des Alphonse-Atolls befunden, rund 200 Seemeilen von den Seychellen entfernt. Die Behörden der Seychellen seien über den Zwischenfall informiert. Zwar hätten Einsatzkräfte an Bord das Feuer gelöscht, dennoch habe der Luxusliner einen Notruf abgesetzt und um Hilfe von Frachtschiffen gebeten, die sich in der Nähe aufhielten. An Bord sei in Folge des Brandes der Strom ausgefallen.

Kommunikation mit dem Schiff funktioniert angeblich

Nach Angaben der Reederei Costa Crociere machten sich bereits Schleppboote auf den Weg zu dem Unglücksschiff. „Die Maschinen der Costa Allegra sind außer Betrieb, aber die Kommunikation funktioniert“, hieß es von dem Kreuzfahrtanbieter. Derzeit würden Tests im Maschinenraum vorgenommen, um die Instrumente wieder in Gang zu bringen.

Nach Ausbruch des Feuers seien sofort alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden und speziell ausgebildete Feuerwehrteams seien eingeschritten, teilte das Unternehmen mit. Der Brand habe gelöscht werden können, bevor er sich auf andere Teile des 1992 gebauten Schiffes ausbreiten konnte. „Es gab weder Tote noch Verletzte“, erklärte der im italienischen Genua ansässige Kreuzfahrtanbieter.

Passagiere sollen sich an den Notfallpunkten einfinden

Alle 636 Passagiere und 413 Besatzungsmitglieder seien „bei guter Gesundheit und wurden sofort über die Situation informiert“. Die Passagiere würden über den aktuellen Stand der Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten, hieß es. Als Vorsichtsmaßnahme seien alle Passagiere aufgefordert worden, sich an den Notfall-Sammelpunkten an Bord einzufinden.

Der Zwischenfall auf der Costa Allegra ereignete sich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für die Betreibergesellschaft Costa Crociere, der Tochterfirma des US-Unternehmens Carnival. Am 13. Januar war die Costa Concordia vor der italienischen Insel Giglio mit mehr als 4200 Menschen an Bord auf einen Felsen gelaufen und gekentert. Bei dem Unglück kamen 32 Menschen ums Leben. Derzeit sind in verschiedenen Ländern zahlreiche Klagen anhängig. Allein in den USA fordern 39 Passagiere Schadensersatzsummen im dreistelligen Millionenbereich.

ps/AFP