Bild
Bern/ Schweiz - Nachdem die Meldung über überlichtschneller Neutrinos die Wissenschaftsgemeinde zunächst in Aufruhr gebracht hatte, dann jedoch erst kürzlich als wahrscheinliches Ergebnis simpler technischer Pannen offenbart wurde, hatte sich die Leitung des Europäischen Kernforschungszentrums CERN lange Zeit hinter die für die Experimente des OPERA-Teams verantwortlichen Wissenschaftler gestellt und deren Vorgehensweise immer wieder als "wissenschaftlich einwandfrei" bezeichnet (...wir berichteten, s. Links). Jetzt ist der OPERA-Leiter, Antonio Ereditato, dennoch zurückgetreten.

Am CERN ist man in Folge der Entscheidung des Berner Universitätsprofessors weiterhin darum bemüht klarzustellen, dass es nicht die Bekanntgabe der ungewöhnlichen Messergebnisse - wie sie mit dem kosmischen Tempolimit der Lichtgeschwindigkeit nicht weniger als einen der Grundpfeiler der Einsteinsche Relativitätstheorie in Frage gestellt hatten - war, die zum Rücktritt Ereditatos geführt hatten.

Offenbar sorgte der Umstand, dass die fraglichen Messungen überlichtschneller Neutrinos zwischen dem Gran Sasso Labor und CERN durch ein fehlerhaft verbundenes Glasfaserkabel hervorgerufen wurden, aufgrund der damit einhergehenden Peinlichkeit, die international für Interesse gesorgt hatte, für eine Spaltung des Teams der "OPERA Collaboration", das schlussendlich nicht mehr geschlossen hinter Ereditato stand.

Unbesehen von dem Rücktritt Wissenschaftlers soll schon Ende April ein neuer Neutrinostrahl zwischen dem Labor im Grans Sasso und Genf die tatsächliche Reisegeschwindigkeit der Neutrinos erneut überprüfen.

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / cern.ch