Ein niedrigerer Handelsbilanzüberschuss und eine negative Dienstleistungsbilanz haben die deutsche Leistungsbilanz deutlich reduziert. Deutsche Unternehmen und Anleger haben wieder mehr Vertrauen und investieren verstärkt im Ausland.

Die deutsche Leistungsbilanz ist von Juni auf Juli um 5,7 Milliarden Euro gesunken. Der Leistungsbilanzüberschuss beträgt nun noch 12,8 Milliarden Euro. Der Rückgang bei der Leistungsbilanz ist auf ein geringes Wachstum der Handelsbilanz und weniger Transaktionen bei Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkommen zurückzuführen. Dies teilte am Montag die Bundesbank mit.

Der Außenhandel ist im Juli gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 200 Millionen Euro gesunken. Dabei wuchsen die Exporte um 0,5 Prozent, während die Importe um 0,9 Prozent stiegen. Die Dienstleistungsbilanz ist im selben Zeitraum um 3,8 Milliarden Euro zurückgegangen.

Dies ist ein Hinweis auf die schwierige Wirtschaftslage in der Eurozone. Dass es sich dabei auch lediglich um eine Angleichung des wirtschaftlichen Ungleichgewichts in Europa handeln könnte, zeigt die Entwicklung bei den Kapitalströmen: Denn Deutsche Anleger investierten wieder stärker im Ausland.

Während sie sich im Juni noch von Investments im Wer von 5,1 Milliarden Euro getrennt hatten, investierten sie den selben Betrag im Juli wieder. Deutsche Unternehmen verstärkten auch ihre Auslandsinvestitionen wieder deutlich.